Überblick Hilfsmittel – Pflegehilfsmittel

Es gibt eine Reihe von Hilfs- und auch Pflegehilfsmitteln, welche den Alltag der Betroffenen erheblich erleichtern und sie in die Lage versetzen, weitestgehend ohne weitere Hilfe durch eine (Pflege-)Person auszukommen.

Ein kleiner Überblick der Pflegehilfsmittel wird hier aufgelistet:

1. Hilfen, die das Essen und Trinken sowie andere Tätigkeiten des alltäglichen Lebens erleichtern, sogenannte „Haushaltshilfen“:

  • Für den einhändigen Gebrauch sind bsp. ein Eierbecher oder eine Nagelbürste gut verwendbar, wenn sie mit einem Saugnapf fixiert werden.
  • Es gibt eine Reihe von Tassenanfertigungen, die eine sichere Führung ermöglichen oder auch eine Beweglichkeitseinschränkung ausgleichen können, ebenso wie ein Verschütten der Flüssigkeit. Dazu zählen Tassen mit zwei Henkeln, speziell geformten Greifflächen oder Schnabeltassen.
  • Eine aufsteckbare Tellerranderhöhung, die an vielen handelsüblichen Tellern befestigt werden kann, erleichtert das einhändige Essen.
  • Selbst Obst und Gemüse lassen sich durch die Befestigung eines Schälmessers mithilfe einer Schraubzwinge schälen. Auch ein Flaschenöffner kann durch eine solche Befestigung einhändig genutzt werden.
  • Das Essen erleichtert bsp. eine Kombination aus Gabel und Messer oder gewinkeltes Besteck, welches bei einer eingeschränkten Beweglichkeit einer Hand nützlich ist.

2. Trickreiche Hilfen, welche ein selbstständiges Ankleiden oder eine selbstständige Körperpflege ermöglichen:

  • Sogenannte Knöpfhilfen ermöglichen das Schließen von Knöpfen, selbst wenn der Betroffene unter einer eingeschränkten Beweglichkeit der Hände leidet.
  • Hat man Probleme mit dem Bücken, können An- und Ausziehhilfen für Socken oder auch ein verlängerter Schuhlöffel hilfreich sein, ebenso wie eine Greifhilfe für am Boden liegende Gegenstände.
  • Kämme, Bürsten oder Duschköpfe mit langen und gewinkelten Griffen ermöglichen die Körperpflege auch bei Bewegungseinschränkungen.

3. Viele Hilfen gestatten es – trotz Behinderungen -, dass die Betroffenen mobil bleiben („Mobilitätshilfen“):

  • Die klassische Mobilitätshilfe „Rollstuhl“ ist heutzutage in vielen Varianten erhältlich. Je nach Bereifung ist er mehr oder weniger wendig. Seine Benutzung kann vornehmlich auf draußen oder drinnen ausgerichtet sein. Zudem kann dieses Gefährt Sicherheitsgurte oder alle möglichen Extras aufweisen.
  • Auch das Sortiment an Gehhilfen ist vielfältig. Sie unterstützen oder ermöglichen einen sicheren Gang. Häufig sieht man bsp. Rollatoren mit drei Rädern, die sich mit verschiedenen Extras ausstatten lassen, beispielsweise mit einem Sitz für Gehpausen oder einem Einkaufskorb. Daneben gibt es auch Gehgestelle mit zwei oder vier Rädern, die auch zusammenklappbar sind.
  • Gehstützen und Gehstöcke sind in unterschiedlichsten Ausführungen verfügbar. Sie werden so verordnet, dass sie auf die Händigkeit, Größe und das Griffvermögen ihres Benutzers abgestimmt sind. Sollen die Hände, Handgelenke und Ellenbogengelenke entlastet werden, bieten sich Achselstützen an. Eine Vierfußhilfe stabilisiert einen unsicheren Gang.

4. Hilfen, die beim Baden, Duschen oder auf der Toilette für mehr Sicherheit sorgen:

  • Ein Badewannensitz oder ein sogenanntes Badewannenbrett mit Griffbügel ermöglichen das sichere Waschen und Duschen in der Wanne.
  • Einen hohen Komfort bietet ein rutschfester Duschstuhl, der das Aussehen eines normalen Stuhles hat und Löcher in der Sitzfläche aufweist. Er kann nicht nur zum Duschen, sondern auch zum Waschen am Waschbecken genutzt werden.
  • Eine große Hilfe für die Pflegeperson und den Pflegebedürftigen ist ein Badelifter. Mit seiner Hilfe können Menschen mit Bewegungseinschränkungen sicher in die Badewanne gesetzt werden. Der Sitz des Lifters kann automatisch auf den Boden der Wanne gefahren werden.

Weitere Hilfen im Bad stellen Wand-Stützgriffe und Kippspiegel dar. Die Stützgriffe bieten einen sicheren Halt. Die Spiegel, die individuell eingestellt werden können, erlauben in jeder Position eine optische Kontrolle des Antlitzes.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 09.05.2011