Therapie Migräne bei Kinder

Verhaltensmedizinische Maßnahmen

Das Hauptaugenmerk der Migränetherapie bei Kindern liegt in verhaltensmedizinischen Therapiemaßnahmen. So sind die Auslöser der Migräneanfälle durchaus die gleichen wie bei Erwachsenen, jedoch kommt den einzelnen Punkten eine andere Gewichtung zu. Besonderes Augenmerk muss bei Kindern auf folgende Aspekte gelegt werden:

  • Verzögerte oder ausgelassene Mahlzeiten führen bei Kindern rascher als bei Erwachsenen zu einem Absinken des Blutzuckerspiegels. Er löst bei Kindern leicht eine Migräneattacke aus. Es ist daher auf eine regelmäßige Nahrungsaufnahme und ein ausreichendes Nahrungsangebot zu achten.
  • Starke körperliche Anstrengung kann auch zu einem Absinken des Blutzuckerspiegels führen. Lassen Sie das Kind eventuell nach dem Sport eine Kleinigkeit essen. Falsch wäre es, das Kind am Sport zu hindern. Ermuntern Sie es vielmehr, gleichförmige Ausdauersportarten, wie Schwimmen, Reiten oder Radfahren auszuüben. Dies hat einen positiven Effekt auf die Erkrankung.
  • Kritisch ist auch ein unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus zu sehen: Dies kann zu wenig Schlaf aber auch zu viel Schlaf bedeuten. Halten Sie möglichst auch an den Wochenenden und in den Ferien einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus ein.
  • Auch Stress gilt – wie bei Erwachsenen – als sehr potenter Auslösefaktor für Migräneanfälle. Überprüfen Sie, ob Ihr Kind durch die Schule, sonstige Verpflichtungen und Aktivitäten oder wegen Ihren oder seinen eigenen Erwartungshaltungen überfordert wird. Um dem Stress effektiv begegnen zu können, setzen Schmerztherapeuten auch schon bei Kindern auf Entspannungsverfahren. Zum Einsatz kommen etwa die progressive Muskelentspannung nach Jakobson oder Fantasiereisen. Durch diese Methoden werden die Anfälle seltener und leichter. Anbieter solcher Kurse erfragen Sie am besten beim Kinderarzt. Es kann auch ein Versuch mit einem Selbstlernprogramm oder Entspannungskassetten gestartet werden.
  • Manchmal stehen auch Nahrungsmittel im Verdacht, die Migräne in Gang zu bringen. Aber es ist wichtiger auf ein regelmäßiges Nahrungsangebot zu achten, als die ganze Familie mit Migränediäten zu quälen. Als mögliche potente Migräneauslöser werden sehr kalte Getränke und Eis (reizt die Gesichtsnerven und provoziert so den nächsten Anfall), Käse, Zitrusfrüchte, Milchprodukte, Farb- und Konservierungsstoffe und Weizenprodukte gehandelt.

Wichtig bei der Migräneerkrankung ist also ein möglichst gleichförmiger Tagesablauf mit regelmäßigen Mahlzeiten.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 22.04.2007

 

Wenn Kinder Kopfschmerzen haben