Therapie Trigeminusneuralgie mit Medikamente

Die medikamentöse Therapie der Trigeminusneuralgie stellte lange Zeit ein großes Problem dar, da auch hochpotente Schmerzmittel (NSAR, Nicht-Opioide, Opioide) nicht in der Lage sind, den einschießenden Schmerz auszuschalten.

Jedoch kann man die Häufigkeit und Stärke der Attacken durch vorbeugende Gabe von Antikonvulsiva reduzieren. Mittel der 1. Wahl ist hierbei Carbamazepin. Dieses Mittel wird in der Regel prophylaktisch eingenommen. Dabei wird seine Dosis von einem niedrigen Pegel an, langsam gesteigert. Erfolgt der Einstieg in die Therapie zu schnell, so kann es zu heftigen Nebenwirkungen des Medikamentes kommen. Hier zu erwähnen sind beispielsweise Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen. Die Therapie gehört in die Hände eines Neurologen.

Als Nachteil des Carbamazepins ist anzuführen, dass die anfänglich positive Wirkung des Mittels nach ein bis zwei Jahren deutlich nachlässt. Stellt sich mit Carbamazepin kein ausreichender Therapieerfolg ein oder wird das Medikament individuell nicht vertragen, so wird Baclofen eingesetzt. Es ist ein Abkömmling der Gamma-Amino-Buttersäure (GABA), die generell im menschlichen Körper zu einer Hemmung oder Dämpfung der Erregungsübertragung führt.

Auch Einsatz einer Kombination beider Präparate ist möglich. Erzielen die oben genannten Präparate weder einzeln, noch in der Kombinationstherapie den gewünschten Erfolg, so kann das Antiepileptikum (siehe Antikonvulsiva) Phenytoin eingesetzt werden. Auch seine Dosierung beginnt schleichend und wird in langsamen Schritten erhöht. Die Anwendung dieses Präparates sollte mindestens für vier bis sechs Wochen nach dem Einsetzen der Schmerzfreiheit fortgeführt werden. Danach wird die Dosis langsam reduziert.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 08.05.2007

Therapie der Trigeminusneuralgie