Vitamin K

Vitamin K bezeichnet eine Gruppe von drei fettlöslichen Substanzen: Dabei ist Vitamin K1 – oder Phyllochinon – pflanzlichen Ursprungs, Vitamin K2 – oder Menachinon – wird von Darmbakterien gebildet und Vitamin K3 – oder Menadion – wird synthetisch hergestellt. Eine wichtige Rolle spielt Vitamin K bei der Blutgerinnung. Hier ist es für die Produktion bestimmter Eiweißstoffe (Gerinnungsfaktoren und gerinnungshemmende Faktoren) in der Leber nötig. Zudem ist es wichtig für die Knochenbildung.

Vitamin K kommt vor allem in grünem Gemüse, Kohl und Sauerkraut vor. Geringe Mengen auch in Obst, Getreide, Milch und Fleisch. Aufgenommen wird das Vitamin in den Körper im Zwölffingerdarm unter Beteiligung von Gallensäuren. Sein Transport im Blut erfolgt an Chylomikronen (Transportfette) gebunden. Geringe Mengen können in der Milz und Leber gespeichert werden.

Der tägliche Bedarf wird mit 60 bis 80 Mikrogramm angegeben.

Was kann Anlass der Untersuchung auf Vitamin K sein?

Der Vitamin-K-Wert wird zur Abklärung von Gerinnungsstörungen gemessen.

Bei Neugeborenen wird gleich nach der Geburt der Vitamin-K-Spiegel bestimmt. Meist wird bereits am 1. Lebenstag prophylaktisch Vitamin-K verabreicht, um Blutungen – vor allem Hirnblutungen – vorzubeugen. Säuglinge sind oft nicht ausreichend mit dem Vitamin versorgt, da es kaum placentagängig ist, wenig in der Muttermilch vorkommt und die produzierende Darmflora sich erst bilden muss.

Was sind die Referenz- und Normalwerte von Vitamin K?

Vitamin K wird aus dem Blutserum bestimmt. Die Normwerte liegen zwischen 50 – 900 ng/l.

Was hat es mit erhöhten Vitamin – K – Werten auf sich?

Erhöhte Werte deuten auf eine Überdosierung von Vitamin K oder eine vermehrte Aufnahme über die Nahrung hin.

Was hat es mit erniedrigten Vitamin – K – Werten auf sich?

Vitamin-K-Mangelerscheinungen sind bei Erwachsenen selten anzutreffen. Ein schweres Defizit kann zu einer erhöhten Blutungsneigung mit Nasenbluten, Blutergüssen und anhaltendender Regelblutung führen.

Erniedrigte Werte können auftreten bei:

  • Verdauungsstörungen, die eine verminderte Aufnahme des Vitamins aus dem Darm bedingen;
  • künstlicher Ernährung (häufig);
  • Veränderung der Darmflora durch die langfristige Einnahme von Antibiotika;
  • Bauchspeicheldrüsenerkrankungen (Fettverdauungsstörung):
  • einer Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten (Cumarinen).

Besonderheit

Den Einfluss des Vitamin K auf die Blutgerinnung macht man sich therapeutisch zunutze, um die Blutgerinnung herabzusetzen. Patienten, bei denen dies nötig ist, sind beispielsweise Träger von künstlichen Herzklappen. Die Medikamente werden als Vitamin-K-Antagonisten bezeichnet.

Quelle: Thomas, Labor und Diagnose
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 21.02.2009