Darmtuberkulose – Ursache Therapie Diagnose

         

Darmtuberkulose (engl. intestinal tuberculosis) Darmtuberkulose ist eine Infektionskrankheit mit dem Mycobacterium tuberculosis. Die Bakterien führen zu einer spezifischen Entzündung des Darms. In Deutschland tritt die Darmtuberkulose nur noch selten auf. Am häufigsten von der Infektion betroffen ist im Dünndarm das Endstück des Krummdarms (Ileums) und im Dickdarmbereich der Blinddarm. Die Darmtuberkulose kann aber auch an allen anderen Stellen des Verdauungstraktes auftreten.

Wie kann man sich mit Darmtuberkulose anstecken?

Früher erfolgte die Infektion häufig über verseuchte Milch infizierter Kühe (primäre Darmtuberkulose). Der Erreger ist in diesem Fall Mycobacterium bovis, der Verursacher der Rindertuberkulose. Da die Rinderbestände in Europa als tuberkulosefrei gelten und die Milch pasteurisiert wird, ist dieser Ansteckungsweg äußerst selten.

Heutzutage tritt die Darmtuberkulose als Folge einer Lungentuberkulose auf (sekundäre Form). Die Mycobakterien gelangen mit hochgehustetem Schleim (Sputum), der verschluckt wird, in den Darm. Eine Ausbreitung der Erreger über den Blutweg ist ebenso möglich.

Was sind die Symptome der Darmtuberkulose?

Neben den Allgemeinsymptomen bei TBC wie leichtes Fieber, Ermüdbarkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme und Schwitzneigung treten Bauchschmerzen und charakteristische Durchfälle auf. Sie sind durch einen großen Eiweiß– und Elektrolytverlust gekennzeichnet. Blut im Stuhl oder ein Darmverschluss sind möglich. Gleichzeitig kommt es zu einer Luft- bzw. Gasansammlung im Darm. Geschwürbildungen in der Darmwand können zu Fisteln führen. Eine Ausbreitung der Infektion in die Bauchhöhle kann die Folge sein. Unspezifische Bauchschmerzen in Verbindung mit Fieber und einer Aszites (Ansammlung von freier Flüssigkeit im Bauchraum) können auf eine tuberkulöse Bauchfellentzündung hindeuten.

Wie erfolgt die Diagnose und Therapie der Erkrankung?

Mit einer Untersuchung des Stuhls kann die Diagnose nicht eindeutig gestellt werden. Die Entnahmen von Gewebeproben aus dem Darm und deren Untersuchung ist zielführender. Bei einer Koloskopie (Spiegelung des Dickdarms) können Gewebeproben entnommen werden. Es zeigen bei Darmtuberkulose charakteristische Organveränderungen: In den Peyer-Plaques (= lymphatisches Gewebe im Darmepithel) finden sich knotenförmige Veränderungen (sog. Tuberkel), in deren Zentrum abgestorbenes Gewebe ist (= Verkäsung). Daraus können typische Darmgeschwüre entstehen, die Darmkarzinome vortäuschen können. Weitere diagnostische Maßnahmen sind ein Ultraschall und eine Computer Tomographie des Darms.

Die Behandlung erfolgt über einen längeren Zeitraum (halbes Jahr bis zwei Jahre) mit einer Kombination aus Antituberkulotika. Es handelt sich dabei um Chemotherapeutika mit abtötender Wirkung gegen Mycobakterien. Hier zu nennen ist beispielsweise das Antibiotikum Streptomycin.