Behandlung (Therapie) von Augenverletzungen

Lidverbrennungen werden mit einer sterilen Lösung gereinigt und dann mit einer antibiotischen Salbe oder Salbengaze abgedeckt. Darüber kommt ein steriler Verband.

Verätzungen verlangen sofortiges Handeln und zwar noch vor Eintreffen des fachkundigen Personals. Die Augen müssen sofort mit reichlich Wasser gespült werden. Ist nur ein Auge betroffen, so achten Sie darauf, dass es unten liegt, damit die ätzende Substanz nicht auch noch in das andere Auge gelangt.

Spülen Sie vom äußeren Rand des Auges nach innen. Ist kein fließendes Wasser zugegen, so können Sie beispielsweise auch (kohlensauren) Sprudel verwenden.

Auch wenn das Öffnen des Auges Schmerzen bereitet, so ist diese Prozedur nötig, damit die Chemikalie rasch ausgespült wird.

Begeben Sie sich dann so schnell, wie möglich zum nächsten Augenarzt oder in eine Augenklinik.

Behandlung in der Klinik

Dort werden folgende Maßnahmen ergriffen:

  • Die Augen werden intensiv gespült und örtlich betäubt, eventuell Chemikalienpartikel entfernt.
  • Die Augenspülungen werden wiederholt.
  • Die Augen werden in kurzen Abständen mit Vitamin-C-Tropfen und antibiotischen Tropfen behandelt; eventuell werden Kortisontropfen verabreicht.
  • Zur Ruhigstellung der Pupille werden Mydriatika eingetropft.

Ergänzend bekommt der Patient Schmerzmittel, Vitamin-C und Kortison zur Einnahme.

Starke Verätzungen müssen auch nach der Notfallbehandlung augenärztlich nachbehandelt werden, um die Sehkraft zu erhalten. Schwerwiegende Komplikationen stellen Schädigungen der Regenbogenhaut, Hornhautperforationen oder Liddeformierungen dar.

Schwerste Verätzungen des Auges sind an einer dichten weißen Trübung des Augapfels zu erkennen. Hierbei sind auch tiefere Teile des Auges wie die Iris, Linse, Gefäße und Lederhaut irreparabel zerstört. Das Auge erblindet.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 23.9.2007

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