Prophylaxen – Folgekrankheiten vorbeugen

Bei Patienten, die über längere Zeit das Bett nicht verlassen können oder dürfen, besteht die Gefahr, dass sie neben ihrer Grunderkrankung noch weitere Erkrankungen entwickeln. Diese Komplikationen werden vorwiegend durch den Mangel an Bewegung bei Bettlägerigkeit verursacht. Es ist deshalb wichtig, dass jeder Patient, der sich bewegen kann, dies auch tut.

Es ist schon ausreichend, wenn er mehrmals täglich auf der Bettkante sitzt oder ein paar Schritte vor dem Bett macht bzw. einfache Bewegungsübungen im Bett ausführt. Ist der Betroffene von seiner physischen Konstitution in der Lage, sich viel zu bewegen, ist dies natürlich noch besser. Sein Kreislauf kommt in Schwung, seine Muskeln und Gelenke werden bewegt und sein Selbstwertgefühl wird gestärkt.

Kann der Patient nicht aufstehen und ist vielleicht so gut wie gar nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen, so ist es wichtig, dass die Pflegepersonen vorbeugende Maßnahmen treffen, damit es nicht zu Folgekrankheiten kommt.

Diese Prophylaxen müssen regelmäßig von der Pflegeperson durchgeführt werden.

Wie oft oder über welchen Zeitraum hinweg ist vom Allgemeinzustand des Pflegebedürftigen abhängig.

In den nachstehenden Kapiteln werden die Prophylaxen (= vorbeugenden Maßnahmen) besprochen, mit denen folgende Erkrankungen verhindert werden können:

  • Dekubitus (Druckgeschwür, Wundliegen)
  • Pneumonie (Lungenentzündung)
  • Thrombose (Blutgerinnsel; vornehmlich tiefe Beinvenenthrombose)
  • Kontraktur (Versteifung von Gelenken).

Außerdem werden noch Maßnahmen erläutert, mit denen man Stürzen vorbeugen kann, die bei älteren Menschen leicht zu hüftgelenksnahen Brüchen führen.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 09.05.2011