7 Zonen Matratzen – Aufbau – Matratzentypen – Beispiele

Informiert man sich vor der Neuanschaffung einer Matratze, so stößt man immer wieder auf Werbeaussagen wie „Intelligente 7-Zonen-Technologie“ oder „7 Zonen Matratze“. Doch was versteckt sich dahinter? Mit „Zonen“ werden unterschiedlich weichere und härtere Bereiche in einer Matratze bezeichnet, die sogenannten „Liegezonen“. Sie sollen den Schläfer genau dort stützen oder entlasten, wo es nötig ist.

Am häufigsten werden Matratzen mit sieben Zonen angeboten. Daher leitet sich auch der Name 7-Zonen-Matratze oder 7-Zonen-Technologie ab. Es finden sich aber auch Modelle mit drei, fünf oder gar neun Zonen. Manchmal trifft man auch auf nebulöse Angaben, wie „softe Segmentfederung“ (Mehrzonen).

7 Zonen Matratzen – Ziel dieser angepriesenen Technologie

Die Hauptaufgabe einer guten Matratze ist vor allem eines: Sie muss gewährleisten, dass man entspannt auf ihr schlafen kann. Dies ist nur der Fall, wenn die Wirbelsäule ausreichend gestützt wird und die Schultern und die Hüfte leicht einsinken.

Die Matratze darf nicht zu weich sein, denn dann hängt der Rücken durch und der Tag beginnt mit Rückenschmerzen. Die Matratze darf aber auch nicht zu hart sein, denn dann werden die Schultern und Gelenke gedrückt, der Nacken verspannt und die Hüftgelenke werden strapaziert.

Wirbelsäulentechnisch hat man die richtige Matratze erwischt, wenn die Wirbelsäule in Seitenlage eine gerade Linie bildet.

Laut Werbeversprechen soll gerade die 7-Zonen-Technologie die optimale Abstützung und Entlastung der Wirbelsäule bewirken, sodass diese knöcherne Stützstruktur in Seitenlage eine gerade Linie bildet.

7 Zonen Matratzen – Aufbau

Die Zonen der Matratze sind in der Regel symmetrisch aufgebaut, damit sich die Matratze drehen und wenden lässt, ohne ihre Funktion einzubüßen.

1. Im Kopfbereich befindet sich eine mittelfeste Zone (elastische Komfortzone).

2. Das Material im Bereich der Schulter ist weich oder sanft unterstützend (druckelastische Komfortzone). Häufig wird für diese Zone auch der Begriff „Schulterkomfortzone“ verwendet. Die Schulter kann einsinken und das Gelenk wird entlastet, die Durchblutung der Arme ist gewährleistet.

3. Im Bereich der Lendenwirbelsäule – auch oft als „Lordosenbereich“ bezeichnet – befindet sich eine extra feste oder härtere Zone, die diesen Bereich gut abstützen kann (spezielle Stützzone).

4. Für den Beckenbereich schließt sich eine feste, breite Hüftzone an. Sie wird auch als stützaktive Mittelzone bezeichnet. Das Becken wird gestützt und kann noch einsinken.

5. Im Bereich der Oberschenkel und Knie befindet sich dieselbe Härtezone wie im Bereich der Lendenwirbelsäule..

6. Im Bereich der Waden entspricht die Härte der im Schulterbereich.

7. In der Fußzone finden sich Härteverhältnisse wie im Kopfbereich.

7 Zonen Matratzen – Matratzentypen

Die 7-Zonen-Technologie ist bei unterschiedlichsten Matratzentypen anzutreffen. Bei Kaltschaummatratzen beispielsweise werden die Zonen erzeugt, indem die einzelnen Zonen unterschiedliche Raumgewichte haben. (Das Raumgewicht gibt an, wie viel Kilogramm ein Kubikmeter des verwendeten Schaums wiegt). Je höher das Raumgewicht, desto höher ist die Festigkeit und die Formbeständigkeit.

Bei Taschenfederkernmatratzen mit mehreren Zonen wird bsp. speziell eine große Anzahl an Stahlfedern mit unterschiedlichem Druckverhalten eingesetzt. Schließlich sind auch Latexmatratzen in der 7-Zonen-Technologie erhältlich.

7 Zonen Matratzen – Kritikpunkte

Körperregionen, die spezielle Unterstützung brauchen, liegen bei kleinen und sehr großen Menschen an völlig verschiedenen Stellen. Massenprodukte können in dieser Hinsicht höchstens einen Kompromiss bieten. Darüber hinaus bewegen sich die Menschen im Schlaf sehr häufig und nehmen nur in seltenen Fällen die optimale gestreckte Liegeposition ein. Die Liegezonen können sich so sogar an den falschen Stellen befinden.

Ein Ausweg kann für den Betreffenden eine speziell nach seinen Körpermaßen angefertigte Matratze sein, quasi eine „Maßmatratze“. Solche Matratzen liegen im höheren Preissegment.

7 Zonen Matratzen – Ergebnisse der Stiftung Warentest

Stiftung Warentest wendet bei seinen „Matratzentests“ ein Prüfverfahren an, bei dem jede Matratze „abgetastet“ wird. Genauer gesagt, drückt ein Prüfstempel in regelmäßigen kleinen Abständen fünf und sieben Zentimeter in die Tiefe. Welche Kraft dazu nötig ist, wird aufgezeichnet. So entsteht ein recht genaues Bild vom „Stützapparat‘“ der Matratze, d.h. von den Liegezonen.

Im Test 11/2009 wurden Taschenfederkernmatratzen getestet. Das Fazit war, dass bei den getesteten Matratzen die Liegezonen – trotz anders lautender Werbung – häufig kaum oder gar nicht ausgeprägt waren. Ähnlich lautete das Credo im Test 2/2010, in dem Kaltschaummatratzen getestet wurden. Die Spanne reichte hier von kaum spürbaren Unterschieden bis zu Unterstützung an den falschen Stellen. Hier zeigte sich zudem, dass Modelle mit nur fünf Zonen auch nicht schlechter waren als andere mit sieben Zonen. Allerdings wirkten sich nicht spürbare Zonen auch nicht unbedingt schlecht auf das Liegeverhalten der Matratzen aus (Test 11/2009).

Laut Stiftung Warentest halten Experten mehr als drei Zonen – für den Schulter-, Lenden- und Beckenbereich – sowieso für sinnlos. Ansonsten bemängelt Stiftung Warentest (11/2009) – ebenso wie unter „Kritikpunkte“ ausgeführt – dass Massenwaren nicht allen Menschen mit jeder Körpergröße gerecht werden können. Die Beurteilung schließt Stiftung Warentest sogar mit dem Satz: „Ärgerlich bleibt, dass Kunden im guten Glauben viel Geld ausgeben für überzogene Versprechen“.

7 Zonen Matratzen – Beispiele

Ein Beispiel für eine Kaltschaummatratze mit 7 Zonen ist die Malie 7-Zonen-Kaltschaummatratze, die im Test 03/06 mit „GUT“ (2,2) abschnitt. Allerdings wurde zu diesem Zeitpunkt noch nicht das unter Punkt „Ergebnisse“ der Stiftung Warentest beschriebene Testverfahren für die Liegezonen eingesetzt.

Getestet wurde die Matratze im Maß 90×200 im Härtegrad 2. Der Kaltschaumkern hat ein Raumgewicht von 40, die Gesamthöhe beträgt 14 Zentimeter, der Bezug ist bei 60 Grad Celsius waschbar. Der mittlere Preis beträgt 150 Euro (90×200; H2).

Zwar hat die Malie Smaragd medicott Taschenfederkernmatratze nur 5 Zonen, dennoch wurde sie Testsieger der Stiftung Warentest 02/2008. Getestet wurde die Matratze im Härtegrad 2 (90×100). Es handelt sich um eine Tonnentaschenfederkernmatratze mit 448 Federn (Basis 100/200 cm) mit vier Zentimeter Wellness Kaltschaumabdeckung. Die Gesamthöhe ist 21 Zentimeter. Der Bezug ist durch Rundumreißverschluss abnehmbar und bei 60 Grad Celsius waschbar. Die Matratze ist für etwa 200 Euro erhältlich (90×200; H2).

Eine Latexmatratze mit Zonentechnik ist die Dunlopillo Latex Natura 1600, die in der Ausgabe 11/2010 mit „GUT“ (2,4) bewertet wurde. Getestet wurde im Härtegrad 3 in der Größe 90×200. Die Matratzenhöhe beträgt 19 Zentimeter. Auch hier ist der Bezug abnehmbar und kann bei 60 Grad gewaschen werden. Der Preis liegt etwa bei 570 Euro (90×200; H3).

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.09.2011