Implanon

Das Hormonimplantat oder Implanon ist ein relativ neues Verhütungsmittel für die Frau. Es ist ein flexibles Kunststoffstäbchen, das von einem Arzt unter die Haut eingebracht wird. Das Implanon ist etwa vier Zentimeter lang und zwei Millimeter dünn. Das Stäbchen enthält kein Östrogen, nur Gestagen Etonogestrel, das kontinuierlich in kleinen Mengen in die Blutbahn abgegeben wird. Dadurch wird der Eisprung gehemmt und der Zervixschleim so verändert, dass die Spermien nicht in die Gebärmutter gelangen können.

Anwendung

Das Stäbchen wird zwischen dem ersten und fünften Tag der Monatsblutung vom Frauenarzt unter die Haut an der Innenseite des Oberarms gepflanzt, etwa sechs bis acht cm über den Ellbogen. Das Implantat schützt gegen ungewollten Schwangerschaften ab dem darauf folgenden Tag. Es bleibt drei Jahre unter der Haut. Danach muss es entfernt und gegebenenfalls ein Neues eingesetzt werden.

Vorteile

Das Implanon ist eine Alternative für Frauen, die viel reisen und einen unregelmäßigen Tagesrhythmus haben. Es ist die Lösung für Frauen, die die tägliche Einnahme der Pille lästig finden oder oft vergessen. Das Liebesspiel wird nicht unterbrochen. Es ist relativ sicher und auch für Raucherinnen geeignet. Da die Hormone direkt in die Blutbahn abgegeben werden, besteht der Schutz auch beim Erbrechen oder Durchfall.

Nachteile

Das Implanon greift in den natürlichen Zyklus der Frau. Frauen, die das Implanon im Körper haben, können ihre Verhütung nicht selbst kontrollieren, das Implanon wird von einem Arzt eingesetzt und entfernt.

Blutungsstörungen können auftreten: Die Regelblutung kann seltener werden oder ausbleiben oder aber länger andauern und häufiger einsetzen. Manche Frauen empfinden es als störend wenn ihre Blutung ganz ausbleibt. Kopfschmerzen – ähnlich wie bei der Pille – können auftreten. Als weitere Nebenwirkungen sind Akne und Gewichtszunahme bekannt. Letzteres ist meistens auf Wasseransammlungen im Körper zurückzuführen. Das Implanon kann eventuell in das Gewebe einwachsen, dadurch kann das Entfernen des Fremdkörpers unangenehm sein.

Das Implanon bietet keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

Das Hormonimplanon ist eine relativ junge Verhütungsmethode, daher sind die Nebenwirkungen noch nicht langfristig erforscht. Es besteht jedoch die Möglichkeit, sich vor dem Einsetzen des Implanons eine Pille mit derselben Wirkung verschreiben zu lassen um die Verträglichkeit des Hormonimplantats zu testen.