Auf Süßigkeiten muss ein Diabetiker nicht ganz verzichten. Wichtig zu wissen ist, dass es zum normalen Haushaltszucker noch andere Alternativen gibt, die unterschiedlich in die Tagesenergiebilanz eingehen
Süßen ist auf drei Arten möglich:
- mit Süßstoff: Zu den Süßstoffen gehören Saccharin, Cyclamat, Aspartam, Acesulfam K, Thaumatin und Neohesperidin. Sie sind in der Regel kalorienfrei und beeinflussen den Blutzuckerspiegel nicht. Die Süßstoffe werden in Tablettenform oder als Flüssigkeit im Handel angeboten. Für gewöhnlich süßt man damit Getränke oder Desserts.
- mit Zuckeraustauschstoffen: Zu ihnen gehören Fruchtzucker (Fruktose), Sorbit, Xylit, Mannit, Isomalt und Laktit. Sie sind genauso energiereich wie normaler Haushaltszucker und liefern 4 Kalorien pro Gramm. Auf den Blutzuckerspiegel wirken sie sich nicht oder nur in geringfügigem Maße aus. Bei einer Überdosierung kann es zu Nebenwirkungen, wie Durchfall oder Blähungen kommen. Als verträgliche Höchstgrenze gelten der Verzehr von 50 Gramm am Tag und höchstens 10 bis 15 Gramm pro Mahlzeit. Bei der Berechnung der Insulinmenge müssen 30 bis 50 Gramm Fruchtzucker/Tag nicht berücksichtigt werden. Das ist für die Berechnung der Broteinheiten bei Diätprodukten wichtig, da es sonst zu einer Hypoglykämie kommen kann. Zuckeraustauschstoffe sind auch zum Backen und Kochen gut geeignet.
- mit Zucker: Haushaltszucker und Glukose sollten nur bei einer Unterzuckerung pur verzehrt werden. Ansonsten müssen sie mit Eiweißen, Ballaststoffen und Fetten aufgenommen werden, um den Blutzuckerspiegel nur langsam zu erhöhen. Das völlige „Zuckertabu“ jenseits diabetischer Notfälle gilt nicht mehr. Es sind geringe Mengen (Glukose, Maltose, Glukosesirup oder Maltodextrin), zum Beispiel in einer gesüßten Nachspeise, erlaubt. Die maximale Tagesdosis darf aber keinesfalls 30 bis 50 Gramm Zucker pro Tag überschreiten.