Halsschmerzen – Kinderkrankheiten – Kinderkrankheit

Halsschmerzen treten bei allen Kindern immer wieder auf. Ursache derselben ist eine Entzündung im Rachenraum. Sie kann durch Viren oder Bakterien hervorgerufen werden. Bei Kindern unter zwei Jahren stehen dabei die Infektionen mit Viren im Vordergrund, im Kindergarten- und Schulalter sind es überwiegend bakterielle Infektionen, insbesondere durch hämolysierende Streptokokken der Gruppe A. Der Erreger des Scharlachs gehört dazu. Die Keime, die die Halsschmerzen hervorrufen, werden durch Tröpfchen- und Schmierinfektionen übertragen.

Ein Anzeichen von Halsschmerzen bei Babys und Kleinkindern ist, dass sie die Nahrung verweigern. Ältere Kinder klagen über Schmerzen im Hals, haben eventuell Schluckbeschwerden und wollen auch nichts essen.

Um festzustellen, ob es sich um eine Entzündung handelt, schauen Sie bei guter Beleuchtung (Taschenlampe, Schreibtischlampe) in den Hals des Kindes. Drücken Sie die Zunge mit einem sauberen Löffelstiel oder Holzspatel herunter oder bitten Sie das Kind die Zunge herauszustrecken und „Aaaa“ zu sagen.

Bei einer Entzündung sind die Rachenhinterwand, Gaumen und Zäpfchen sowie die Gaumenmandeln gerötet und geschwollen. Die Schleimhäute sind eventuell mit glasig-schleimigen Belägen überzogen. Überprüfen Sie, ob Ihr Kind auch Fieber hat. Tasten Sie außerdem mit den Fingern beide Halsseiten ab und überprüfen Sie, ob die Drüsen geschwollen sind. Sie fühlen sich an wie Erbsen. Manchmal ist die Drüsenschwellung auch mit bloßem Auge sichtbar.

Sind die Erreger der Entzündung Viren, so äußert sich dies in der Regel mit glasig-hellrot-geschwollenen Schleimhäuten bei leichtem bis hohem Fieber. Bakterien verursachen eher dunkelrot-geschwollene Schleimhäute mit schmierigem Belag oder eitrigen Stippchen. Die Temperatur ist leicht erhöht, mäßiges Fieber ist möglich.

Konsultieren Sie einen Arzt, wenn die Halsschmerzen sich innerhalb von drei Tagen nicht bessern. Gehen Sie mit Ihrem Kind gleich zu Ihrem behandelnden Arzt, wenn noch weitere Krankheitszeichen (siehe Tabelle unten) auftreten, insbesondere wenn Sie wissen, dass Ihr Kind Scharlach-Kontakt hatte. Der Mediziner wird versuchen, die Ursache der Halsschmerzen herauszufinden und eventuell einen Abstrich zum Erregernachweis machen. Wenn nötig, wird er Antibiotika verschreiben. Eventuell verordnet er auch Lutschtabletten, Rachenspray oder Gurgellösungen mit desinfizierenden Wirkstoffen. Gegen starke Schmerzen und Fieber kommen Zäpfchen oder ein Saft mit dem Wirkstoff Paracetamol (Achtung Dosierung genau einhalten!) zum Einsatz. Geben Sie Ihrem Kind reichlich zu trinken. Empfohlen werden Tees mit Pflanzenextrakten, wie Salbei, Thymian, Efeu oder Spitzwegerich. Das Schlucken können Sie Ihrem Kind erleichtern, indem Sie ihm möglichst viele kalte Getränke oder heiße Zitrone geben. Pürieren Sie seine Speisen. Eis hat durch seine Kälte eine leicht betäubende Wirkung und wird von den Kindern gerne angenommen.

Halsschmerzen treten meist nicht für sich auf, sondern sind häufig erste Symptome anderer Erkrankungen.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über Erkrankungen, die mit Halsschmerzen einhergehen und typische Infekte bei Kindern sind.

Beschwerden und SymptomeMögliche Erkrankung
Halsschmerzen mit:
· rinnender Nase
· Niesen
· eventuell Schluckbeschwerden
· eventuell Husten
· eventuell Kopf- und Gliederschmerzen
· eventuell Fieber
· Erkältung
· Grippe; hier sind alle Symptome vorhanden und treten sehr schnell auf.
Halsschmerzen mit:
· Schluckbeschwerden
· geröteten, geschwollenen und eitrigbelegten Mandeln
· Fieber
· geschwollenen Lymphknoten am Hals
· Mandelentzündung
· Pfeiffersches Drüsenfieber
Halsschmerzen mit einer Schwellung zwischen Ohr und Kiefer, FieberMumps
Halsschmerzen mit:
· Drüsenschwellung
· Fieber
· feinfleckigem, stecknadelgroßen Hautaus-schlag, beginnend in der Leiste und unter den Armen
Scharlach
Halsschmerzen mit:
· eventuellen Schluckbeschwerden
· eventuellem bellenden Husten
· eventuell Heiserkeit
· eventuell Atemnot
· eventuell kloßiger Stimme
· Pseudokrupp
·  Kehlkopfdeckelentzündung (Epiglottitis)Bei Atemnot des Kindes sofort den Notdienst verständigen!