Autogenes Training

Das autogene Training stellt ein selbsthypnotisches Verfahren dar. Es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von dem deutschen Neuropsychologen Johann Schultz entwickelt. Das autogene Training umfasst Elemente der Meditation und des Yoga sowie der Selbsthypnose.

 

Mit Hilfe von Standardübungen lernen die Patienten, sich durch Konzentration des Geistes auf den Körper zu entspannen und sich in einen angenehmen Zustand zu versetzen. Dabei werden kurze Übungsanleitungen – auch (Übungs-)Formeln genannt – vom Lehrer vorgesprochen. Der Patient versucht nun, die darin enthaltenen Anweisungen so gut wie möglich nachzuempfinden. Die Übungen sollten möglichst zu Hause (am besten dreimal täglich) nach dem Essen selbstständig wiederholt werden.

 

Prinzipiell unterscheidet man zwischen einer Unter- und Oberstufe des autogenen Trainings. In der Regel werden jedoch nur die folgenden sechs Übungen der Unterstufe vermittelt:

  • Schwereübung („Der rechte Arm ist schwer“ -> in der Folge auch andere Körperteile),
  • Wärmeübung („Der rechte Arm ist warm“),
  • Herzübung („Das Herz schlägt ruhig, rhythmisch, regelmäßig“),
  • Atemübung („Die Atmung ist ruhig und gleichmäßig“),
  • Übung des Sonnengeflechts („Der Körper ist strömend warm“),
  • Stirnübung („Die Stirn ist angenehm kühl“).

Nach einiger Zeit der Übung stellen sich die gewünschten Empfindungen auch messbar ein. Ein sehr gutes Körperempfinden ist die Folge. Schließlich sind die Empfindungen so automatisch abrufbar, dass sie auch in Stress-, Angst- oder Schmerzsituationen angewendet werden können. Ein Entspannungszustand kann (fast) jederzeit erreicht werden. Der Umgang mit chronischen Schmerzen wird erleichtert.

 

Neben diesen eher körperbetonten Übungen spielen auch so genannte formelhafte Vorsätze beim Ablauf des Trainings eine Rolle. Darunter versteht man einprägsame, kurze Sätze mit positivem Inhalt. Zur Einprägung sind diese oft reimend und klangvoll formuliert, wie zum Beispiel: „Mit Mut geht es gut“. Ziel dieser Formeln ist es, persönliche Schwierigkeiten zu überwinden.

Informationen zu den Entspannungsverfahren
Anleitung zur Selbsthypnose
Selbsthypnose: Reduziert Schmerzen