Kinder Akute Migräneattacke

Nicht-medikamentöse Behandlungsansätze bewirken bei Kindern oft mehr als bei Erwachsenen. Nicht unterschätzt werden darf dabei die heilsame Wirkung des Schlafes. Halten Sie Ihr Kind also während einer Migräneattacke nicht wach. Die Kinder erwachen ohne Schmerzmittel nach dem Schlaf oft völlig schmerzfrei.

 

Schirmen Sie ihr Kind während der Attacke vor äußeren Reizen ab. Abgedunkelte und ruhige Räume bringen oft Linderung. Achten Sie darauf, dass das Zimmer auch gut durchlüftet ist. Gerüche, die von den Kindern oft als unangenehm empfunden werden, stören dann nicht weiter. Viele Kinder empfinden einen kühlen Waschlappen auf der Stirn als sehr wohltuend. Eventuell hilft auch ein behutsamer Druck auf die Schläfen oder die Stirn (Akupressur). Diese Maßnahme muss dem Kind angenehm sein. Lassen Sie sich die entsprechenden Griffe von einem Therapeuten zeigen.

 

Lässt sich die Migräne durch Verhaltensmaßnahmen nicht eindämmen, so muss sie schnellstmöglich mit Medikamenten aufgehalten werden. Man beginnt zunächst mit der Gabe eines Medikaments gegen Übelkeit (Domperidon), damit das Schmerzmittel nicht gleich wieder erbrochen wird. Außerdem bewirkt das Mittel eine raschere Aufnahme des folgenden Schmerzmittels.

 

Nach 15 Minuten vertragen die Kinder dann das Schmerzmittel meist gut. Bei Kindern empfiehlt sich in erster Linie Paracetamol und Ibuprofen gegen die Schmerzen. Acetylsalicylsäure sollte Kindern bis zum 14. Lebensjahr nicht verabreicht werden, da es das Reye-Syndrom auslösen kann. Es handelt sich dabei um eine schwere Leber- und Gehirnerkrankung.

 

Triptane, sehr effektive Migränemittel bei Erwachsenen, scheinen erst ab einer gewissen Altersgrenze zu wirken. Diese Grenze liegt – individuell verschieden – zwischen dem 10. und 13. Lebensjahr. Die Mittel sind erst ab dem 18. Lebensjahr zugelassen. Eine Ausnahme stellt das Sumatriptan dar, das in Form eines Nasensprays ab dem 12. Lebensjahr verschrieben werden darf.

 

Die Verabreichung von Schmerzmitteln bei Kindern muss von den Eltern sorgfältig ausbalanciert werden. Einerseits muss den Kindern – um einem späteren Missbrauch vorzubeugen – ein sorgfältiger Umgang mit den Schmerzmitteln beigebracht werden. Andererseits sollen die Medikamente nicht zu zögerlich eingesetzt werden, damit die Kinder nicht unnötig leiden.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 22.04.2007

 

Migräne bei Kindern