Was ist bei Impfungen zu beachten?

Wichtig ist es, dass Ihr Kind zum Zeitpunkt der Impfung gesund ist. Dann kann ein optimaler Impfschutz aufgebaut werden. Mehr Erfahrungen mit Impfungen, neue, verbesserte Impfstoffe und neue Erkenntnisse über das Immunsystem schränken die Fälle, bei denen der Impftermin verschoben oder von einer Impfung abgesehen werden muss, ein.

Die Gründe, bei denen von einer Impfung abzusehen ist, sind folgende:

  • Ihr Kind leidet an einer akuten, behandlungsbedürftigen Erkrankung mit hohem Fieber.
  • Das Kind erhält Medikamente (Kortikosteroide) oder eine Chemotherapie, die das Immunsystem schwächen.
  • Ihr Kind hat einen schweren Defekt der Immunabwehr („B- oder T-Zelldefekt“).
  • Ihr Kind wurde kürzlich mit Blutprodukten oder Blut behandelt (zum Beispiel Bluttransfusion oder Immunglobuline).
  • Ihr Kind steht vor einer geplanten Operation. Auch 14 Tage nach der OP sollte nicht geimpft werden.

Oftmals unterbleiben hilfreiche Impfungen aufgrund von Missverständnissen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Nach Rücksprache mit dem Arzt kann eventuell geimpft werden, wenn:

  • Ihr Kind an einer akuten, behandlungsbedürftigen Erkrankung ohne Fieber leidet.
  • Ihr Kind eine Allergie gegen einen Anteil des Impfstoffes hat (Hühnereiweiß-Allergie). Bei einer nachgewiesenen schweren Hühnereiweiß-Allergie sollte von Impfungen gegen Gelbfieber, Virusgrippe, FSME und einem bestimmten Tollwut-Impfstoff abgesehen werden.
  • Ihr Kind sich vermutlich angesteckt hat, also in der Inkubationszeit, wenn noch keine krankheitsspezifischen Symptome auftreten. Gerade bei Tollwut, Hepatitis B und Tetanus ist es besonders wichtig, kurze Zeit nach möglichem Erregerkontakt zu impfen, da nur so schwere Erkrankungen oder der Tod vermieden werden können. Auch bei Masern, Mumps, Röteln und Windpocken werden solche Inkubationsimpfungen empfohlen.

Geimpft werden darf:

  • bei leichtem Durchfall oder Schnupfen, denn ein rechtzeitiger Schutz vor schweren Erkrankungen, wie Keuchhusten oder Hib (Haemophilus influenzae Typ b) ist wichtiger.
  • auch wenn gestillt wird. Die spezifische Sicherheit, die Impfungen gegen spezielle Keime bieten, wird durch das Stillen weder beeinflusst, noch macht es Impfungen wirkungslos.
  • bei Allergien gegen Hausstaubmilben oder Pollen (Heuschnupfen). Diese Allergien richten sich nicht gegen die Bestandteile von Impfstoffen. (Vorsicht jedoch bei schweren Hühnereiweiß-Allergien!).
  • bei Frühgeborenen. Gerade für Sie empfiehlt die STIKO beispielsweise zusätzlich die Impfung gegen Pneumokokken (Erreger einer Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Hirnhautentzündung (Meningitis) und Nasennebenhöhlenentzündung)
  • bei der Neigung von Kindern zu Fieberkrämpfen. Auf Rat Ihres Arztes können Sie den Krämpfen durch entsprechende Fiebermittel und Diazepam-Rectinolen begegnen. Bei einer Impfung wissen Sie um das mögliche Auftreten von Fieber. Bei einer natürlichen Infektion ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass Fieber auftritt, als bei einer Impfung.
  • trotz Antibiotika-Behandlung. Antibiotika beeinflussen nicht die Wirksamkeit von Impfungen.
  • bei chronischen Erkrankungen (auch Stoffwechselerkrankungen) oder Kindern mit Herzfehlern. Gerade für diese Risikogruppen werden Impfungen empfohlen.
  • bei Chromosomenanomalien. Kinder mit einem Down-Syndrom oder anderen chromosomal bedingten Krankheiten können völlig normal geimpft werden.
  • bei Kontakt zu Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Die verwendeten Impferreger können diese Risikogruppe nicht infizieren.
  • wenn Kortison lokal, also auf der Haut, oder durch Inhalation benützt wird. Der Wirkstoff beeinflusst die Wirksamkeit von Schutzimpfungen nur, wenn er in höheren Konzentrationen und über längere Zeit aufgenommen wird.
  • bei Krampfleiden.