Lungenkrebs – Ursache Symptome Diagnose

Lungenkrebs (engl. lung cancer)

Unter dem Begriff „Lungenkrebs“ wird eine Vielzahl von bösartigen Geschwülsten der Lunge zusammengefasst. Maligne (bösartige) Entartungen der Lunge machen 90% aller Tumoren der Lunge aus. Weitere Bezeichnungen für den Lungenkrebs sind Lungenkarzinom oder Bronchialkarzinom. Der Krebs setzt sich häufig an den oberen Teilen der Lungenflügel fest. Dies hängt damit zusammen, dass diese Teile der Lunge besser belüftet werden und damit den eingeatmeten krebsauslösenden Substanzen stärker ausgesetzt sind. Sehr häufig entsteht der Lungenkrebs aus den Zellen der Bronchialschleimhaut. Die Krebsentstehung aus diesen Schleimhautzellen ist ein allmählicher Prozess. Krebsvorstufen können mit spezifischen Untersuchungsverfahren erkannt werden. Jedoch eignen sie sich nicht für Reihenuntersuchungen.

Wie häufig kommt Lungenkrebs vor?

Lungenkrebs zählt in Deutschland zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. Dabei gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede. Bei Männern ist das Lungenkarzinom – neben Prostatakrebs – der zweithäufigste bösartige Tumor. Er stellt bei Männern auch die häufigste krebsbedingte Todesursache dar. Bei Frauen ist dieser Krebs die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. Jedoch ist bei Frauen ein deutlicher Anstieg der Erkrankung zu verzeichnen, bei Männern ist die Tendenz leicht rückläufig. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die veränderten Rauchgewohnheiten. Diese Krebserkrankung tritt vorwiegende ab dem 40. Lebensjahr auf. Der Häufigkeitsgipfel liegt zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Das Erkrankungsrisiko wächst mit zunehmendem Alter und steht in direkten Zusammenhang mit dem Tabakkonsum.

Was sind Ursachen für diese Krebserkrankung?

Die Hauptursache für diese Erkrankung ist das Zigarettenrauchen. Doch auch Zigarren- und Pfeifenraucher tragen ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko. Dabei steigt das Erkrankungsrisiko mit der Anzahl und der Dauer der konsumierten Zigaretten. So sind starke langjährige Raucher etwa 20-mal häufiger von Lungenkrebs betroffen als Nichtraucher. Das Risiko einer Lungenkrebserkrankung verringert sich jedoch nach Aufgabe des Tabakkonsums. Die betroffenen Körperstrukturen (Epithelzellen) haben die Fähigkeit der allmählichen Regeneration.

Ein lange unterschätztes Risiko ist das Passivrauchen, also das Einatmen von Tabakrauch aus der Umgebungsluft. Der so genannte Nebenstromrauch, den der Betroffene mitraucht, ist besonders belastet mit Krebs erzeugenden Substanzen. Auch bestimmte Berufsgruppen tragen – besonders in Verbindung mit dem Rauchen – ein erhöhtes Krankheitsrisiko. So kann der Lungenkrebs durch das Einatmen von Asbest oder anderen Metallstaub (Arsen, Chrom, Nickel), durch hohe Dosen ionisierender Strahlung (Arbeiter in Uranbergwerken) und durch bestimmte in der Industrie verwendeten Chemikalien (bsp. aromatische Kohlenwasserstoffe) ausgelöst werden. Ein erhöhtes Risiko zu erkranken, besteht auch nach der Infektion mit bestimmten Lungenerkrankungen, wie beispielsweise Tuberkulose.

Welche Arten von Lungenkarzinomen kommen vor?

Der Lungenkrebs entwickelt sich meistens aus den Epithelzellen der Bronchialschleimhaut, dennoch gibt es verschiedene Formen dieser Tumorart. Besonders bösartig ist das kleinzellige Bronchialkarzinom (25% der Fälle), das die Tendenz hat, sehr schnell zu wachsen und schnell über das Blut Metastasen in anderen Organen zu bilden. Es breitet sich vor allem in den Knochen, dem Gehirn, der Leber und den Nebennieren aus. Zu den so genannten nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen zählen das Plattenepithelkarzinom, das Adenokarzinom und das großzellige Karzinom. Diese Lungenkrebsarten wachsen langsamer und sind daher von der Prognose her günstiger. Die genaue Diagnose lässt sich jedoch nur aus mikroskopischen Untersuchungen des Tumorgewebes erstellen.

Welche Symptome können auf Lungenkrebs deuten?

Die Symptome sind abhängig vom Ort des Auftretens und von der Tumorgröße. Zu Beginn des Wachstums verursachen die Tumoren meist noch keine oder geringe Beschwerden. Die Symptome sind jedoch so unspezifisch, dass sie auch für andere Erkrankungen typisch sind.

Folgende Krankheitszeichen können auftreten:

  • Langanhaltender Reizhusten, der sich verschlechtert oder sogar zum Bluthusten führt;
  • Bronchitis, die sich trotz Antibiotikagabe nicht bessert;
  • Keuchatmung, Atemnot;
  • Ständige Schmerzen in der Brust;
  • Auswurf, der auch Blutbeimengungen enthalten kann;
  • Schwellungen von Hals und Gesicht;
  • Leistungsknick mit Gewichtsverlust und allgemeinem Kräfteverfall;
  • Nachtschweiß, Fieberschübe, Lähmungen oder starke Schmerzen.

Wie wird die Erkrankung diagnostiziert?

Bei Verdacht auf ein Lungenkarzinom leitet der behandelnde Mediziner ein spezielles diagnostisches Verfahren ein.

Die ersten Schritte sind:

  • Die körperliche Untersuchung und Befragung des Patienten zu den Risikofaktoren,
  • Laboruntersuchungen, die Aufschluss über den Allgemeinzustand des Patienten (Nieren-, Leberwerte, usw). Durch Analyse des Auswurfs unter dem Mikroskop können abnorme Zellen aufgespürt werden;
  • Röntgenaufnahmen, mit deren Hilfe verdächtige Bereiche lokalisiert werden können.
  • Die Bronchoskopie, bei der die Gewebeentnahme von verdächtig erscheinenden Stellen möglich ist. Die Gewebeproben werden dann mikroskopisch von einem Pathologen beurteilt.

Ergänzend kann zur Sicherung der Diagnose auch noch eine Ultraschalluntersuchung, eine Computertomographie oder einer Feinnadelbiopsie notwendig sein. Um die Größe des Tumors, seine Ausbreitung und eventuell die Bildung von Metastasen bestimmen zu können, stehen noch weitere Untersuchungsmethoden zur Verfügung: CT, MRT, Ultraschall, Skelettszintigraphie und Mediastinoskopie. Vor einer chirurgischen Therapie ist eine Lungenfunktionsprüfung nötig.

Wie wird die Erkrankung behandelt?

Die meisten Formen von Lungenkrebs werden mittels Operation und einer Strahlentherapie behandelt. Bei kleinzelligen Bronchialkarzinomen, die meist schon bei der Entdeckung metastasiert haben, wird mit Chemotherapie behandelt. Die Metastasen werden so gleich mittherapiert. Der Krebs kann bei günstigen Stadien (Frühdiagnose) wirksam behandelt werden (Fünf-Jahres-Überlebensrate 40 -60%). Allerdings zeigen sich zu Beginn der Erkrankung nur selten gravierende Symptome. Die durchschnittliche Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt daher nur bei 10%.