Angst vor Sucht bei Tumortherapie

Heroisches Ertragen von Schmerzen wirkt sich negativ auf die Lebensqualität und den Heilungsprozess der Erkrankung aus. Die weit verbreitete Angst, die Schmerzmittel – insbesondere die Morphine und ihre Abkömmlinge – machen süchtig und verkürzen das Leben, ist unbegründet.

Bei therapeutisch kontrolliertem Einsatz ist dies nicht der Fall. Sucht wird durch wechselnde Wirkstoffkonzentrationen im Blut hervorgerufen. Dies ist bei Einnahme der Medikamente nach einem festen Schema – wie im Falle von Tumorerkrankungen – nicht zu beobachten. Weiterhin wirkt sich bei einem festen Einnahmeschema günstig aus, dass die durchschnittliche Tagesdosis häufig geringer ist, als wenn die Medikamente bei Bedarf genommen werden.

Eine weitere Befürchtung, dass die Mittel bei längerer Einnahme ihre Wirksamkeit verlieren könnten, ist ebenso unberechtigt. Eine Erhöhung der Dosis ist erforderlich, wenn die Schmerzintensität weiter zunimmt, was meist bei einem weiteren Fortschreiten der Tumorerkrankung der Fall ist.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 12.07.2007

Macht Morphin süchtig?