ADCT (Autologe Bandscheibenzell-Transplantation)

Ein weiteres sehr neues Verfahren, das zur Regeneration der Bandscheiben nach Bandscheibenvorfällen und Bandscheibenverschleiß entwickelt wurde, ist die autologe Bandscheibenzell-Transplantation. Dazu wird mittels einer Kanüle aus der betroffenen Bandscheibe Gewebe entnommen. Dieses Zellmaterial wird an ein Zellkultur-Labor geschickt, in dem unter hochsterilen Bedingungen neue Zellen im Reagenzglas gezüchtet werden. Nach einigen Wochen kann das Bandscheibenzell-Transplantat in den betroffenen Gallertkern injiziert werden. Dies geschieht unter örtlicher Betäubung mit Hilfe einer Spezialkanüle, die unter Röntgenkontrolle platziert wird.

Nach der Übertragung der im Labor gezüchteten Bandscheibenzellen muss die Wirbelsäule noch für einige Wochen geschont werden. Dazu bekommt der Patient eine Rückenstütze, die er tagsüber trägt.

Nach einer Woche sind bereits Bürotätigkeiten, nach vier Wochen auch leichte körperliche Aktivitäten möglich. Schwere körperliche Belastungen sollte der Patient noch ein paar Wochen länger meiden.

In der Regenerationsphase vermehren sich die Bandscheibenzellen innerhalb der Bandscheibe weiter. Sie schließen vorhandene Einrisse im Faserring und bewirken schließlich, dass das Gewebe wieder Wasser aufnehmen kann. Die normale Höhe der Bandscheiben wird so wieder erreicht, die Schmerzen lassen nach. Die ersten autologen Bandscheibenzell-Transplantationen wurden bereits 1996 durchgeführt. Erste Studien (nach fünf oder neun Jahren) weisen positive Resultate auf.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 28.06.2007

Die autologe Bandscheibenzelltransplantation (ADCT)