Hopfen (Humulus)

Gattung der Familie Nesseln, zweihäusig mit rispigen, traubenähnlichen, aus, bis zum Grunde 6 teiligen Geschlechtshüllen bestehenden, männlichen und zapfenförmig-ährigen, aus 2 blattartigen Deckblättern bestehenden weiblichen Blüten und gelblich harziger Schließfrucht. Gemeiner Hopfen (H. Lupulus), ist eine ausdauerde Schlingpflanze von 6 bis 12 m langen, sich windenden krautartigen Stängeln. Die Blätter sind 3 bis 5 lappig und grob gesägt. Die Stängelblüten bilden bei der Reife durch Vergrößerung der Deckblätter einen krautartigen Fruchtzapfen, welcher außer den kleinen Nüsschen zahlreiche, gelbe, stark riechende Körner von gewürzhaft bitterem Geschmack, das so genannte Hopfenmehl, enthält.

Anwendung

Der eigentliche Hopfen, d.h. die reifen zapfenartigen Kätzchen, werden als ein stärkendes, gelind aufregendes, die Verdauung beförderndes, harntreibendes und krampfstillendes Mittel, sowie gegen Stockungen im Unterleibe und alle davon abhängenden Krankheiten, auch gegen chronische Hautausschläge, äußerlich dagegen zu zerteilenden oder erregenden, stärkenden Umschlägen und Bähungen angeordnet. Das Hopfenmehl, Lupulin, wird gegen Pollutionen, ferner bei schmerzhaften rheumatischen, gichtischen Leiden in Gaben von 3 bis 6 Gran empfohlen. Der Hopfen selbst wird in wässerigem oder weinigen Aufgusse zu 1 bis 6 Drachmen gegeben.

Umrechnungstabelle für das Kräuterlexikon::
1 Unze = ca. 30 gr.
1 Graun = ca. 0,063 gr.
1 Drachme = ca. 3,75 gr.
1 Drachme = 3 Scrupel