Weitere Behandlungsmaßnahmen Psoriasis Arthritis

Krankengymnastik: Nicht Gelenkschonung, sondern tägliche Bewegung der Gelenke ist unbedingt erforderlich. Die Krankengymnastik kann in Einzel- oder Gruppengymnastik erfolgen, als Trockentherapie oder Einzelbad.

Physikalische Therapie: Durch eine Kältekammer-Therapie verschwinden die Gelenkbeschwerden für eine gewisse Zeit, Schwellungen gehen zurück und die Gelenke werden beweglicher. Wärmeanwendungen (Fango, Moor) und Massagen lindern den Schmerz und verbessern die Gelenkfunktionen.

Ergotherapie: Hierbei handelt es sich um eine so genannte funktionelle Therapie. Die Gelenke sollen auch bei alltäglichen Anforderungen im Beruf, der Freizeit oder Haushalt geschützt werden. Die Bewegungsabläufe werden dahingehend untersucht und eventuell geändert.

Radiosynoviorthese (RSO): Bei dieser Methode wird eine schwach radioaktive Substanz in das entzündlich veränderte Gelenk injiziert. Die entzündete Gelenkinnenhaut wird verschorft und baut sich in Bindegewebe um. Die Gelenkschwellung verschwindet. Gleichzeitig werden vor Ort die T-Lymphozyten, die fälschlicherweise die Entzündung bewirkt und unterhalten haben, zerstört. Die RSO wird als Alternative zur operativen Entfernung zu Gelenkinnenhaut gesehen oder als Option bei einer sehr nebenwirkungsreichen Medikamention. Geeignet ist diese Behandlungsmethode jedoch nur, wenn wenige Gelenke betroffen sind.

Operative Maßnahmen: Bei fortgeschrittenen Gelenkzerstörungen können Korrekturoperationen, die Gelenkfehlstellungen oder Funktionseinschränkungen entgegenwirken, nötig sein. Bei völliger Zerstörung des Gelenks bleibt bisweilen nur noch der Gelenkersatz (Totalendoprothese).

Psychologische Betreuung: Psychische Faktoren – bsp. emotionaler Stress – haben einen gewissen Einfluss auf den Krankheitsverlauf. Entspannungstechniken und psychologische Strategien zur Schmerzbewältigung haben daher einen positiven Effekt auf den Verlauf der Erkrankung. Selbsthilfegruppen bieten für viele Patienten eine weitere Stütze, um mit der Krankheit besser fertig zu werden.

Orthopädische Hilfsmittel: Diese Hilfen sind dazu dar, die entzündeten Gelenke zu entlasten. Zu denken ist hier an Schuheinlagen, die das rheumatisch entzündete Fußgewölbe unterstützen bis hin zur Schanzschen Krawatte, die die entzündete Halswirbelsäule unterstützt.

Ernährung: Nur mit einer Ernährungsumstellung allein kann die Psoriasis-Arthritis nicht behandelt werden, auch wenn dies bisweilen sehr nachdrücklich erklärt wird. Sicherlich kann eine gewisse bewusste Ernährungsweise oder Fasten den Erkrankungsverlauf positiv beeinflussen. Jedoch sollte man sich vor solchen Aktionen immer fachlich kompetenten Rat einholen.

Als allgemein positiv zu bewerten, ist eine vegetarisch orientierte Ernährungsweise. Eher negativ wirkt sich der Genuss von Fleisch- und Wurstwaren, Zucker- und Weißmehlprodukten, sowie von Alkohol, Nikotin, Kaffe und Tee aus. Außerdem sollten tierische Milchprodukte gemieden werden. Dies sind jedoch nur allgemeine Empfehlungen. Letztendlich muss der Patient für sich selbst herausfinden, welche Speisen sich positiv oder negativ auf seine Erkrankung auswirken.

 

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 11.07.2007

Was ist eine Kältekammer?
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Was ist eigentlich Ergotherapie?
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