Hämocculttest

Mit dem Hämocculttest können geringe, mit dem bloßen Auge nicht sichtbare Blutspuren im Stuhl nachgewiesen werden. Das Vorhandensein von verstecktem (= okkultem Blut) wird mit dem Test aufgedeckt.

Wozu wird der Hämocculttest durchgeführt?

In Deutschland wird der Test jährlich ab dem 50. Lebensjahr im Rahmen der Darmkrebsvorsorge empfohlen. Allein mit seiner Hilfe können 50 Prozent der sogenannten Kolorektal-Karzinome erkannt werden.

Wie wird der Hämocculttest durchgeführt?

Der Patient erhält von seinem behandelnden Arzt drei Testbriefchen. Auf die darauf befindlichen Testfelder gibt man an drei aufeinanderfolgenden Tagen eine etwa erbsengroße Stuhlprobe. In der ärztlichen Praxis verfärbt sich durch die Zugabe von chemischen Stoffen das Testfeld bei Vorhandensein von Blut.

Je nach verwendetem Test kann es nötig sein, seine Ernährung im Untersuchungszeitraum und wenige Tage vorher umzustellen.

Mit dem Test können bereits geringe Mengen Blut nachgewiesen werden, jedoch müssen diese nicht immer von einem Tumor stammen, sondern es kann sich beispielsweise um tierisches Blut handeln, das mit der Nahrung aufgenommen wurde. Es sollten daher im Testzeitraum und davor keine größeren Mengen an Fleisch und Wurst (bsp. Blutwürste, Tartar, noch blutige Steaks) verzehrt werden.

Was sind die Referenz- Normalwerte für den Hämocculttest?

Bei einem gesunden Menschen kann kein Blut in der Stuhlprobe nachgewiesen werden.

Ein negativer Test schließt jedoch einen Darmtumor nicht aus. Ein positiver Test muss erst durch einen weiteren positiven Test bestätigt werden. Auch dann ist es nicht zwingend, das die Ursache ein Tumor ist. Jedoch muss bei einem positiven Test die Blutungsquelle abgeklärt werden.

Was kann die Testergebnisse beeinflussen?

Bei den nicht-immunologischen Tests können bereits bestimmte Ernährungsgewohnheiten das Testergebnis verfälschen.

Gemieden werden sollten rohes Fleisch, Blumenkohl, Leber, Meerrettich, Radieschen, Brokkoli, Bananen, Kirschen, Eisen und Jod.

Bestimmte Medikamente, wie Azetylsalicylsäure (ASS), Kortison oder Blutverdünner können Magen-Darm-Blutungen auslösen. Der Test sollte daher möglichst erst nach einer Einnahmepause von ein bis mehreren Tagen erfolgen.

Falsch-negative Testergebnisse werden durch hochdosiertes Vitamin C verursacht.

Neben Tumoren sind auch andere Blutungsquellen möglich, die zu einem positiven Testergebnis führen. Dazu zählen:

  • Dickdarmpolypen,
  • Hämorrhoiden,
  • harmlose Verletzungen der Afterschleimhaut,
  • Menstruationsblut.

Quelle: Thomas, Labor und Diagnose
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 07.02.2009