Gerstenkorn (Hordeolum) Kinderkrankheit

Bei einem Gerstenkorn handelt es sich um einen Abszess (Eiteransammlung) in den Liddrüsen. Die Infektion wird durch Bakterien hervorgerufen. Es gibt zwei Arten eines Gerstenkorns. Beim so genannten Hordeolum externum sind die Talgdrüsen (Zeis-Drüsen) oder die Schweißdrüsen (Moll-Drüsen) entzündet. Das Gerstenkorn ist im Bereich der Wimpern oder des Lidrandes sichtbar. Beim Hordeolum internum sind die so genannten Meibom-Drüsen an der Lidinnenseite betroffen. Diese Erkrankung ist unter Umständen nicht gleich erkennbar. Die Auslöser der Erkrankung sind meist Bakterien, wie Staphylokokken, selten Streptokokken. Gerstenkörner treten wiederholt auf bei herabgesetzter Widerstandskraft. Auch Diabetiker neigen zu Staphylokokkeninfektionen der Haut.

Die Symptome stellen sich folgendermaßen dar:

Am Beginn der Erkrankung macht sich das Gerstenkorn durch eine Rötung der betroffenen Stelle bemerkbar. Später schwillt das Augenlid stark an und ist druckschmerzempfindlich. Manchmal ist auch die Bindehaut entzündet. Auf die Schwellung der betroffenen Stelle bildet sich eine gelbliche Eiterpustel, Spannungsgefühl kann auftreten. Oft platzt das Gerstenkorn nach einigen Tagen von allein.

Mehrere Gerstenkörner an einem Auge oder an beiden sind möglich.

Gehen Sie bei einem Gerstenkorn mit Ihrem Kind zum Arzt. Es besteht die Gefahr, dass sich die Infektion auf die Tränendrüsen und den Tränensack ausweiten kann.

Ihr behandelnder Arzt wird das Gerstenkorn durch Blickdiagnose feststellen. Er wird Ihnen – wenn nötig – eine antibiotische Salbe oder Augentropfen verschreiben, die lokal direkt an der betroffen Stelle angewendet werden. In sehr schweren Fällen können systemisch eingenommene Antibiotika nötig sein. Sollte das Gerstenkorn nicht platzen, kann es nötig sein, dass Sie mit Ihrem Kind einen Augenarzt aufsuchen, der den Abszess eröffnet. Folgende Maßnahmen unterstützen den Heilungsprozess:

  • Die Behandlung mit trockener Wärme, wie Rotlicht, bringt das Gerstenkorn schneller zum „erblühen“.
  • Kühle, feuchte Augenkompressen lindern die Schmerzen.
  • Drücken Sie ein Gerstenkorn nicht selbstständig aus. Eine erneute Infektion kann entstehen.
  • Ein Gerstenkorn kann durch Schmierinfektionen von einem auf das andere Auge übertragen werden. Äußerste Hygiene ist daher wichtig.

In sehr seltenen Fällen kann es zu den Komplikationen eines Lidabszesses oder einer Entzündung des Augapfels kommen.