Triglyceride

Triglyceride oder Neutralfette gehören zu den Nahrungsfetten. Ihre vornehmliche Aufgabe ist die eines Energielieferanten. Ihre Speicherung erfolgt in Form von Depotfett.

Die Triglyceride bestehen aus drei Fettsäuren, die mit einem Glycerinmolekül verestert sind.

Die Neutralfette gelangen über die Nahrung in den Körper. Im Darm erfolgt ihre Spaltung in Glycerin und Fettsäuren und nach deren Aufnahme über die Darmschleimhaut der Wiederzusammenbau zu den Triglyceridmolekülen. Da sie im Blut kaum löslich sind, werden die aus dem Darm stammenden Neutralfette an Proteine gebunden und gelangen als tröpfchenförmige Chylomikronen zu den peripheren Geweben.

Der Körper ist zudem in der Lage die Triglyceride selbst zu bilden. Dies geschieht vornehmlich in der Leber. Triglyceride, die aus der Leber stammen, werden als VLDL (very low density lipoprotein) durch die Blutbahn zu den Zielorganen geschleust.

Was kann der Anlass der Untersuchung auf Triglyceride sein?

Die Bestimmung der Triglycerid-Werte aus dem Blut dient in Verbindung mit den Cholesterin-Werten dazu, das Risiko für die Arteriosklerose abzuschätzen. Zudem wird so die Diagnose oder Klassifikation einer Fettstoffwechselstörung ermittelt. Außerdem kann mit dieser Untersuchung der Erfolg von blutfettsenkenden Maßnahmen (Lipidsenker, Diät) festgestellt werden.

Woraus werden die Werte ermittelt?

Die Triglycerid-Werte werden aus dem Blutserum oder –plasma bestimmt. Vor der Blutentnahme sollte der Betroffene eine 12-stündige Nüchternheit einhalten und die Ernährung sollte einige Tage davor ausgewogen sein.

Was sind die Referenz- und Normalwerte von Triglyceriden?

Erwachsene sollten einen Wert von ≤ 150 mg/dl (≤ 1,71 mmol/dl) aufweisen.

Erhöhte Triglycerid – Werte

Bei erhöhten Triglycerid – Werten steigt das Risiko für gefäßbedingte Herz- Kreislauferkrankungen an. Besonders negativ wirkt sich aus, wenn das Verhältnis LDL-Cholesterin zu HDL-Cholesterin > 5 ist und zugleich die Triglycerid-Werte im Blut 200 mg/dl übersteigen.

Diagnosen, bei denen die Triglycerid-Werte erhöht sein können, sind:

  • Übergewicht, vor allem bei fett- und zuckerreicher Kost;
  • übermäßiger Alkoholkonsum;
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose);
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis);
  • Niereninsuffizienz unter Hämodialyse (künstliche Blutwäsche);
  • Lebererkrankungen;
  • schlecht eingestellter Diabetes mellitus (= Zuckerkrankheit);
  • familiär bedingte Stoffwechselstörungen, wie familiäre Hyperglyceridämie, familiäre Dysbetalipoproteinämie oder die familiäre kombinierte Hyperlipidämie.

Erniedrigte Triglycerid-Werte

Verminderte Werte finden sich bei:

  • einem angeborenen Fehlen oder Mangel an Lipoproteinen;
  • Hungerzuständen;
  • schweren Lebererkrankungen;
  • Verdauungsstörungen;
  • Schilddrüsenüberfunktion.

Was beeinflusst die Triglycerid-Werte?

Die Triglycerid-Spiegel sind stark abhängig von der Ernährung. Je mehr Triglyceride zugeführt werden, desto höher können die Werte sein.

Einen erhöhenden Effekt haben auch eine Schwangerschaft sowie eine Therapie mit harntreibenden Mitteln, Betablockern, Kortisonpräparaten oder die Einnahme der „Pille“.

Falsch hohe Werte für Triglycerid-Konzentrationen im Blut ergeben sich bei zu langem Stehen bei der Blutprobe oder einer zu langen Stauung während der Blutentnahme. Auch Hämoglobin-Werte über 200 mg/dl ergeben (falsch) erhöhte Triglycerid-Werte.

Dagegen bewirken hohe Billirubin-Spiegel (> 20mg /dl (342 μmol/l) und die Einnahme großer Dosen Vitamin C (Ascorbinsäure > 3 mg/dl) zu niedrige Werte.

Quelle: Thomas, Labor und Diagnose
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 02.01.2009