Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. Ungefähr 80% der Deutschen leiden mindestens einmal in ihrem Leben unter Rückenschmerzen. Sie sind neben Kopfschmerzen die häufigste Ursache chronischer Schmerzen. Sie sind auch – nach Infekten der oberen Atemwege – der zweithäufigste Grund, dessentwegen ein Arzt aufgesucht wird. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. So stellen diese Schmerzen beim männlichen Geschlecht mit 14% den häufigsten, bei Frauen mit 11% den zweithäufigsten Grund für Arbeitsausfälle dar. In manchen Berufsgruppen ist diese Schmerzform überproportional häufig vertreten.

Rückenschmerzen sind zudem die teuerste Volkskrankheit. Die Kosten für Behandlung, Arbeitsausfälle und Frühberentung liegen jährlich im zweistelligen Milliardenbereich. Erschreckend ist die Tendenz, dass die Patienten immer jünger werden. Neueren Studien zu Folge quält die Krankheit bereits ein Drittel der unter Dreißigjährigen.

Anatomisch gesehen treten die Schmerzen zu 65% im Bereich der Lendenwirbelsäule auf, zu 33% sind die Halswirbelsäule und nur zu 2% der Bereich der Brustwirbelsäule betroffen. Bei chronischen Schmerzen sind häufig mehrere Wirbelsäulenabschnitte beteiligt. Etwa fünf Millionen Deutsche leiden an chronischen Rückenschmerzen.

Prinzipiell haben Rückenschmerzen jedoch eine gute Prognose. So können 85% der Fälle mit einfachen Maßnahmen, wie körperlicher Entlastung, Schmerzmitteln und muskelentspannenden Medikamenten sowie Physiotherapie innerhalb von sechs bis acht Wochen erfolgreich therapiert werden.

Normalerweise arbeiten die Knochenwirbel, die Bandscheiben und die umgebende Muskulatur einwandfrei zusammen und bieten über Jahre Stabilität und Beweglichkeit. Funktioniert eine dieser Körperstrukturen nicht mehr richtig oder ist das Zusammenspiel gestört, können Schmerzen entstehen. Als häufigste Ursachen für Rückenschmerzen werden degenerative Prozesse – also Abnutzungserscheinungen – der Bandscheiben und Wirbelkörper angesehen. In der heutigen Zeit ist die zweite Hauptursache Bewegungsmangel und damit verbunden eine unzureichend trainierte Muskulatur, die ihre Stabilisations- und Stützfunktion nicht mehr erfüllt. Im Folgenden wird auf degenerative Prozesse an der Wirbelsäule besonderes Augenmerk gelegt.

 

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 08.05.2007

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