Zytomegalie (Einschlusskörperchenkrankheit)

Zytomegalie (Einschlusskörperchenkrankheit) ist eine Infektion, die vom Zytomegalievirus (CMV oder ZMV) verursacht wird. Das Zytomegalievirus gehört zur Familie der Herpesviren. Eine Infektion mit dem CMV verläuft bei gesunden Menschen in der Regel ohne Symptome. Gefährdet sind dagegen Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, z.B. Aids-Kranke, Menschen mit Leukämie oder Organempfänger, vor allem Nierentransplantierte.  Für sie kann eine Infektion lebensbedrohlich werden.

Die Übertragung erfolgt bereits mit Küssen oder durch sexuellen Kontakte aber auch bei einer Organtransplantation kann man sich infizieren. Nicht nur in Sperma und Speichel sondern auch über Blut oder Blutbestandteile können die Erreger weiter gegeben werden. Auch eine Infektion in der Schwangerschaft kann schwere Schädigungen und sogar eine Lebensgefahr des Fötus verursachen. Das Virus breitet sich schnell über die Blutbahn im Körper aus und gelangt zum Fötus.

Besonders im ersten und zweiten Drittel der Schwangerschaft kann es zu Missbildungen des Kindes kommen. Auch eine Fehlgeburt oder eine Frühgeburt ist nicht selten. Auch während der Geburt oder beim Stillen kann die Frau ihr Kind infizieren. Wurde die schwangere Frau bereits früher mit dem Virus angesteckt und kommt es während der Schwangerschaft zu einer Neuinfektion, hat die reaktivierte Infektion in der Regel keinen Einfluss auf die Entwicklung des Fötus.

Symptome

Die Infektion kann auch ohne Krankheitszeichen erfolgen, das Virus bleibt aber lebenslang im Körper. Kommt es bei einer Immunschwäche zum Ausbruch, kann es lebensbedrohlich werden. Zwei bis sechs Wochen nach der Ansteckung kommt es zu langanhaltenden Fieber, Kopf– und Gliederschmerzen, die Lymphknoten sind angeschwollen. Bei Neugeborenen können Lungenentzündung oder Gelbsucht auftreten.

Diagnose

Die Erreger können durch Gewebeproben nachgewiesen werden.

Therapie

Bei gesunden Menschen erfordert die Infektion keine Behandlung. Bei immungeschwächten Menschen erfolgt eine antivirale Therapie. Kommt es zu einer zusätzlichen bakteriellen Infektion (z.B. im Magen-Darm-Trakt), muss sie mit Antibiotika behandelt werden. Die Heilungschancen sind vom Zustand des Immunsystems abhängig. Bei Transplantierten kann es zur Abstoßung des Organs kommen. Bei Neugeborenen können Taubheit, eine Entzündung der Netzhaut im Auge oder geistige Behinderung die Folge sein.