Flussblindheit als Beispiel einer Filariose

         

Flussblindheit als Beispiel einer Filariose Themen

  • Filariose
  • Entwicklung und Infektion
  • Symptome Filariose
  • Flussblindheit
  • Wanderfilariose
  • Lymphatische Filariose
  • Zu den Hautfilarien, die schwerwiegende Gesundheitsstörungen hervorrufen, zählen die Erreger der Flußblindheit oder Onchozerkose. Es handelt sich um Knäulfilarien, die auch als Onchocera volvulus bezeichnet werden. Die Mikrofilarien werden durch Kriebelmücken, die an schnell fließenden Wasserläufen brüten, übertragen. Zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Erkrankung kann ein Jahr und mehr vergehen. Die adulten Tiere haben eine Lebensdauer von bis zu 16 Jahren.

    Die erwachsenen Würmer und die Larven leben meist verknäult in der Unterhaut, aber auch in den Muskeln. An der entsprechenden Stelle bilden sich kirschkerngroße, verschiebbare Knoten (Onchozerkome). Die Larven wandern in der Haut und verursachen Juckreiz. Sie können das Auge befallen und schädigen. Viele Betroffene erblinden. Die sichtbaren Krankheitszeichen betreffen vor allem die Haut. Es handelt sich um chronische Entzündungen der Lederhaut mit Ekzembildung, schlaffe hängende Hautfalten sowie Verdickungen und Pigmentstörungen der Haut, eine so genannte Leopardenhaut. Zudem sind die Lymphknoten entzündet und geschwollen.

    Die Diagnose der Erkrankung erfolgt über den Nachweis der Mikrofilarien aus der Haut oder der Makrofilarien aus den chirurgisch entfernten Hautknoten (Onchozerkomen). Zur Behandlung der Erkrankung wird eine Chemotherapie mit Ivermectin oder Diethylcarbamazin bei gleichzeitiger Gabe von Antihistaminika durchgeführt. Gegen die adulten Tiere wird Suramin eingesetzt. Eine Entfernung der Hautknoten erfolgt soweit möglich.

    Die Prophylaxe umfasst eine Bekämpfung der Überträger, sowie Schutznetze, geeignete Kleidung und die Meidung der Mückenbrutplätze.

    med. Redaktion Dipl. Biologin Christine Polster
    Aktualisierung 3.9.2007