Glitazone

Medikamente aus der Gruppe der Glitazone werden auch als Insulinsensitizer (= Insulinempfindlichmacher) bezeichnet. Glitazone sind eine relativ neue Medikamentengruppe, die mit den Wirkstoffen Rosiglitazon und Pioglitazon auf dem Markt sind. Diese Stoffe verbessern die Empfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin und setzen die Insulinresistenz herab. Die Aufnahmefähigkeit von Glukose durch die Muskeln wird gesteigert und die Blutzuckerkonzentration wird so vermindert. Die Substanzen wirken sich zudem positiv auf die Blutfettwerte aus. Die Triglyceride werden in einfache Fettsäuren gespalten und können daher einfacher von den Organen aufgenommen und verstoffwechselt werden. Die Gefahr einer Unterzuckerung ist nicht gegeben.

Die Sensitizer werden nicht in einem frühen Stadium des Typ-2-Diabetes eingesetzt, sondern immer in Verbindung mit Metformin oder Sulfonylharnstoffen und auch nur dann, wenn diese Medikamente den Blutzuckerspiegel nicht mehr ausreichend senken können. Bei der Kombinationstherapie von Glitazonen und anderen Diabetestherapeutika kann der HbA1c-Wert dann um mehr als ein Prozent zurückgehen. Die erforderliche Dosis beträgt dabei 400 bis 600 Milligramm. Die Glitazone werden unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.

Die Behandlung mit Glitazonen führt jedoch häufig zu einer Gewichtszunahme, die wiederum eine Verschlechterung der Insulinwirkung auslösen kann. Problematisch bei einer Glitazontherapie ist auch der Anstieg der Flüssigkeitsmenge im gesamten Körper. Für Patienten mit einer Herzschwäche oder eingeschränkter Nierenfunktion ist die Behandlung mit den Sensitizern daher nicht empfehlenswert. Kontraindiziert sind Glitazone auch bei Leberschäden. Langzeitstudien über die Verminderung von diabetischen Folgeerkrankungen liegen noch nicht vor. Bei Typ-2- Diabetikern, die mit Glitazonen behandelt werden, sollten die Leberwerte regelmäßig überprüft werden.