Gelbfieber – Impfung

Was löst das Gelbfieber aus? Wie kann man sich infizieren?

Gelbfieber ist eine gefährliche Tropenkrankheit, die sich durch Gelbfärbung der Augen und Haut sowie hohes Fieber auszeichnet. Gefährlich ist, dass die Erreger in lebenswichtigen Organen zu Entzündungen und Blutungen führen.

Verursacher der Erkrankung ist das Gelbfieber-Virus. Es wird durch den Stich von Insekten weiterverbreitet (hier: Aedes- oder Hämagogus-Mücken). Erregerreservoir sind Menschenaffen.

Es werden zwei Übertragungswege unterschieden. Beim sogenannten Dschungelfieber gerät der Betreffende gerade in einen Übertragungszyklus von bestimmten Mücken und Menschenaffen. Eine infizierte Mücke sticht ihn.

Ein so Infizierter kann die Krankheit auch in die Stadt tragen. Voraussetzungen dafür sind die entsprechenden Mücken, die ihn stechen und die Infektion durch weitere Stiche auf andere Menschen übertragen. Man spricht dann vom sogenannten Stadtfieber.

Wie verbreitet ist Gelbfieber?

Gelbfieber tritt im tropischen Bereich Südamerikas und Afrikas auf. Ausnahme sind die Küstenregionen westlich der Anden in Südamerika. Chile, Argentinien, Paraguay, Uruguay und Südbrasilien sind gelbfieberfrei.

Wie stellt sich das Krankheitsbild dar? Was sind Komplikationen?

Die Inkubationszeit beträgt drei bis sechs Tage (bisweilen 10 Tage). In dieser Zeit vermehren sich die Erreger in den Lymphknoten und gelangen über das Blut in die Leber, die Milz, die Muskulatur, das Knochenmark und das Gehirn. Nach diesem Zeitraum kann die Infektionskrankheit grundsätzlich zwei verschiede Verläufe nehmen. Entweder die Betreffenden bilden Antikörper, zeigen keine Symptome und sind fortan immun gegen die Erkrankung oder sie erkranken plötzlich mit folgenden Symptomen:

  • Kopf- und Rückenschmerzen
  • Fieber
  • blutigem Erbrechen
  • Ikterus (Gelbfärbung der Augen und Haut)
  • Bradykardie (deutliche Verlangsamung des Herzschlags).

Bei manchen der Erkrankten sinkt das Fieber nach einigen Tagen und die Patienten sind immun.

Möglich ist aber auch der Eintritt in eine weitere Erkrankungsphase. Ihre Kennzeichen sind:

  • Leberentzündung (Hepatitis),
  • Bauchschmerzen und Krämpfe,
  • Nierenentzündung und Nierenblutung,
  • Blutungen aus der Gebärmutter,
  • Hirnhautentzündung (Meningitis).

Ohne Behandlung verläuft die Tropenkrankheit oft tödlich. Die geringste Sterberate weisen unter Zwanzigjährige auf (20 Prozent). Bei Erwachsenen zwischen 20 und 30 Jahren endet bei der Hälfte von ihnen die Infektion tödlich, bei den über Fünfzigjährigen versterben bis zu 60 Prozent.

Wie kann behandelt werden?

Eine ursächliche Behandlung ist nicht möglich. Wenn es geht, wird eine intensivmedizinische Behandlung durchgeführt. Man versucht dabei, den Mineralstoffhaushalt und die Wasserverluste auszugleichen. Bei stärkeren Blutverlusten wird mit Blut substituiert. Zudem kommen Medikamente gegen das Erbrechen zum Einsatz.

Alles „rund“ um die Impfung

Impfempfehlung: Einen effektiven Schutz vor der gefährlichen Erkrankung bietet nur die Impfung. Man sollte sie mindestens 10 Tage vor einer Reise in Gelbfieber-Gebiete durchführen. Einige Länder – auch Transitländer – fordern einen Impfnachweis vor der Einreise. Es kann auch vorkommen, dass eine Impfbescheinigung gefordert wird, die nicht älter als sechs Jahre ist, obwohl ein Impfschutz mit zehnjähriger Dauer angenommen wird.

Darf aus medizinischen Gründen keine Gelbfieber-Impfung erfolgen, so kann man sich dies im Impfpass bescheinigen lassen. Die Länder, die eine Gelbfieber-Impfung fordern, müssen diese Bescheinigung allerdings nicht anerkennen.

Wo kann man sich impfen lassen? Die Impfung darf nur in eigens von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) ermächtigten Gelbfieberimpfstellen durchgeführt werden.

Impfstoff: Es handelt sich um einen Lebendimpfstoff. Er enthält lebende, aber abgeschwächte Erreger, welche die Krankheit nicht mehr auslösen können. Die Impfwirkung tritt nach 10 Tagen ein. 95 Prozent der Impflinge bilden bis dahin genügend Antikörper.

Impfabstand: Lebendimpfungen müssen entweder gleichzeitig oder in einem vierwöchigen Abstand verimpft werden. Zu passiven Impfungen ist ein Abstand von drei Monaten nötig.

Impfhäufigkeit: Es ist nur eine einmalige Impfung nötig, um den Impfschutz aufzubauen. Eine Auffrischung muss erst nach 10 Jahren erfolgen.

Impfreaktionen: Es kann zu Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Impfstelle kommen. Selten treten Temperaturerhöhung, Mattigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen auf.

Impfkomplikationen: Es gibt nur sehr wenige, dann aber schwerwiegende und auch tödliche Komplikationen (Hirnentzündung, Nierenversagen). Bei einer Verimpfung von mehreren 100 Millionen Dosen waren weniger als dreißig Personen betroffen.

Kontraindikationen: Lebensalter unter 8 Monaten, vorangegangene Lebendimpfung unter vier Wochen; Hühnereiweißallergie, Immunschwäche, chronische Leber- und Nierenerkrankungen.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 30.10.2009