Diagnose Kreuzschmerzen

Die typischen Schmerzen sind richtungweisend. In der Anamnese (Befragung zur Krankengeschichte) müssen Hinweise auf infektiöse, traumatische und degenerative Vorerkrankungen erfragt werden (bsp. Blut im Stuhl, Probleme beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr, Ausfluss, Stürze, Morbus Bechterew in der Familie, wiederholte Knochenbrüche (-> Osteoporose) oder schmerzende Gelenke (-> arthrotische Veränderungen, Lähmungserscheinungen (-> Wurzelreizsyndrome)).

Häufig fällt bei der ärztlichen Untersuchung ein Druckschmerze über den beiden Kreuzbein-Darmbein-Gelenken auf. Bewegungseinschränkungen können mit einfachen Untersuchungen genauer bestimmt werden (Mennell-Handgriff, Schober-Zeichen, Finger-Boden-Abstand, usw.). Bei Verdacht auf Morbus Bechterew wird aus dem Blut das Gewebemerkmal HLA-B27 bestimmt, bei länger bestehender Erkrankung sind im Röntgenbild Veränderungen an den Kreuzbein-Darmbein-Gelenken zu beobachten. Die aussagekräftigsten Befunde liefern die Knochenszintigraphie und die Computertomographie (CT).

Bei Verdacht auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen kann eine endoskopische Betrachtung des Magen-Darmtrakts und die Entnahme und Beurteilung von Gewebeproben Aufschluss geben. Bei einer infektiös bedingten Entzündung der Iliosakralgelenke kann der Erregernachweis direkt aus Blutkulturen oder aus einer dem Gelenk entnommenen Flüssigkeitsprobe erfolgen. Auch die Ermittlung von Entzündungsparametern aus einer Blutprobe kann hilfreich sein.

Je nach Fragestellung (entzündliche Prozesse, Ausschluss von Tumoren, Diagnoseabsicherung) werden verschiedene Verfahren eingesetzt. Zu nennen sind hier: Röntgen des kleinen Beckens, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT), Knochenszintigraphie.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 28.06.2007

Was ist eine Computertomographie?
Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V.
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