Parkinson Syndrom – Ursache Therapie Diagnose

         

Parkinson-Syndrom (engl. Parkinson’s disease, parkinsonism) Die Parkinson-Krankheit ist eine langsam fortschreitende Erkrankung des zentralen Nervensystems, die durch Muskelversteifung, Zittern und Schwerfälligkeit gekennzeichnet ist. Sie wird auch als Parkinson-Syndrom, Morbus Parkinson, Paralysis agitans oder Schüttellähmung bezeichnet. Die Erkrankung wurde nach dem britischen Arzt James Parkinson benannt, der die Symptome des Parkinson-Syndroms 1817 erstmals exakt beschrieb.

Das Parkinson-Syndrom tritt meist nach dem 50. Lebensjahr auf und zählt zu den häufigsten neurologischen (die Nerven betreffenden) Erkrankungen. Männer erkranken etwas häufiger als Frauen. In Deutschland sind etwa 0,1% bis 0,3% der Bevölkerung betroffen.

Was sind die Ursachen des Parkinson-Syndroms?

Je nach Ursache werden verschiedene Erkrankungen unterschieden. Beim „idiopathischen Parkinson-Syndrom“ ist die Ursache unbekannt. Es handelt sich hierbei um die eigentliche Parkinson-Krankheit oder den Morbus Parkinson. Bei 75-80% des „Parkinson-Syndroms“ handelt es sich um diese Form. Daneben gibt es noch das so genannte symptomatische bzw. sekundäre Parkinson-Syndrom. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Nervengifte (beispielsweise Kohlenmonoxid, Methylalkohol), Medikamente (Neuroleptika, Antiemetika), Erkrankungen der Gehirngefäße, Stoffwechselstörungen (Hypoparathyroidismus, Morbus Wilson), Gehirntumore oder häufig wiederkehrende Traumen („Boxerparkinson“).

Als Ursache für die Parkinson-Krankheit werden Umweltfaktoren und genetische Einflüsse diskutiert. Es kommt bei dieser Erkrankung immer zu einem Absterben von dopaminhaltigen Nervenzellen in dem Teil des Gehirns (Substantia nigra, Streifenkörper), der Muskeltonus und -bewegungen – wie Gehen, Laufen, Springen, Schwimmen und die aufrechte Körperhaltung -, steuert. Der Niedergang der Nervenzellen bewirkt eine Verminderung von Dopamin, einer Substanz, die Nervenimpulse überträgt (Neurotransmitter). Ohne Dopamin können Nervenzellen Impulse nicht richtig weiterleiten. Neuronen werden falsch aktiviert, es kommt zu unnatürlichen Muskelbewegungen.

Was sind die Symptome des Morbus Parkinson?

Die Parkinson-Krankheit schreitet meistens langsam voran und ist in ihrem Verlauf individuell verschieden. Auch die Symptome sind von Patient zu Patient unterschiedlich stark ausgeprägt. Selten lassen sich die drei Leitsymptome Rigor (Muskelsteifigkeit), Ruhetremor (rhythmisches Schütteln von Armen und Beinen) und Akinese (allgemeine Bewegungsarmut, auch Bradykinese und Hypokinese genannt) schon zu Beginn der Erkrankung beobachten. Die Anfangssymptome können sehr unspezifisch sein: einseitige Muskelverspannungen, allgemeine Müdigkeit, depressive Verstimmungen, plötzliche Schweißausbrüche, Verstopfung und/oder innere Unruhe. Oft folgen erst dann die ersten Bewegungsstörungen. Zunächst fällt es den Patienten schwer, gewisse feinmotorische Tätigkeiten, wie das Zuknöpfen einer Hose, Zähneputzen oder Kämmen, auszuführen. Charakteristisch ist auch die Veränderung des Schriftbildes. Die Schrift wird kleiner und schlechter lesbar. Der Gang wird unbeholfen und schlurfend mit gebeugter Haltung, die Arme schwingen nicht mehr mit. Bisweilen zittern die Hände auch in Ruhe, der Gesichtsausdruck ist maskenhaft. Der Patient spricht langsam und monoton.

Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung ist neben der allgemeinen Bewegungsarmut auch ein ausgeprägter Rigor (Muskelsteifigkeit) zu beobachten. Schnelle Bewegungen sind nicht mehr möglich. Die Körperhaltung ist instabil. Der Patient hat eine Fallneigung nach vorn, zur Seite oder nach hinten. Das Zittern der Hände auch in Ruhe (Ruhetremor) tritt nun verstärkt auf und entwickelt sich zum dauerhaften Symptom. Weitere Krankheitszeichen können beispielsweise Blasenschwäche, Verstopfung sowie Seh-, Geruchs-, und Schluckstörungen sein. Auch psychische Symptome sind häufig (Depressionen, Angststörungen, Panikattacken).

Im Spätstadium der Erkrankung kann es zu geistigem Verfall und Demenz kommen. Sehr selten tritt ein lebensbedrohlicher Notfall ein – die so genannte akinetische Krise. Der Patient wird innerhalb weniger Tage bewegungsunfähig, sprechen und schlucken ist schließlich nicht mehr möglich. Auslöser dieser Krisen können beispielsweise schwere Infekte oder das Absetzen und Reduzieren von Parkinson-Medikamenten sein.

Wie erfolgt die Diagnose der Parkinson-Krankheit?

Eine gezielte Befragung des Patienten und der Angehörigen sowie die ärztliche Untersuchung sind richtungweisend. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung sind die Krankheitszeichen so offensichtlich, dass die Parkinson-Krankheit per Blickdiagnose erkannt werden kann. Bei uncharakteristischen Krankheitssymptomen oder bei beginnendem Parkinson kann ein L-Dopa-Test im Krankenhaus durchgeführt werden. Um andere Erkrankungen des Gehirns auszuschließen werden bildgebende Verfahren, wie Computertomographie oder Magnetresonanztomographie, angewendet.

Wie wird die Parkinson-Krankheit behandelt?

Eine ursächliche Behandlung der Erkrankung gibt es nicht. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome der Erkrankung abzuschwächen und ihren Verlauf zu verzögern. Man versucht durch Medikamente, den Dopamingehalt im Gehirn zu erhöhen. Verabreicht werden dazu Präparate, die eine Vorstufe (L-Dopa) des Dopamins enthalten und im Körper in Dopamin umgewandelt werden. Die therapeutische Wirkung der Medikamente lässt oft nach einigen Jahren nach, die Nebenwirkungen können beträchtlich sein. Als ultima ratio (letzte Therapiemöglichkeit) werden auch Gehirnoperationen ausgeführt. Beispielsweise werden Teile der Nervenbahnen im Gehirn, die das Zittern auslösen, zerstört. Eine neue Technik ist die Transplantation von Nervenzellen, die Dopamin freisetzen, in die betroffenen Hirnareale von Parkinson-Patienten. Langfristige Studien über diese Methoden stehen jedoch noch aus.

Eine Physio-, Sprach-, und Beschäftigungtherapie sowie psychosoziale Betreuung können helfen, den Erkrankten das Alltagsleben zu erleichtern.

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