Eibisch (Althaea)

Gattung der Familie Malvenkräuter mit 5 spaltigem Kelche, 4 bis 5 spaltiger Hülle, 5 Blumenblättern und Spaltfrucht. Der gebräuchliche Eibisch (A. officinalis), Altee, Ibisch, Eibschen, Heilwurz, hat eine starke fleischige Wurzel, aufrechten, ungefähr 90 cm hohen, filzigen, mit fingersdicken Ästen versehenen Stängel, trübgrüne, filzige, herzförmig rundliche und eirunde, gekerbte Blätter, Nebenblätter, blattwinkelständige, vielblütige Bütenstiele, weiße seidenartige Blumenblätter und eine meist zehn Teilfrüchte enthaltende Spaltfrucht.

Anwendung

Alle Teile dieser schon zur ältesten Zeit in der Heilmittellehre bekannten Pflanze sind sehr reich an Schleim. Die Wurzel gehört insbesondere unter die vorzüglichsten erweichenden und reizmindernden Heilmittel, die am häufigsten angewendet werden. Dieselbe wird in der Abkochung als Tee tassenweise bei Katarrhen, entzündlichen Brustleiden tagtäglich verordnet; auch ist diese Abkochung, mit Zucker oder Honig versüßt, gegen Diarrhöen nützlich, die von Säuren in den ersten Wegen, von übermäßiger Gallenabsonderung, herrühren, ebenso bei Ruhren und bei Erregungszustände der Harnwege. Aus der pulverisierten Wurzel bereitet man die als Brustmittel dienenden Eibischtafeln; den Eibischsyrup erhält man aus einer Abkochung, oder einem Aufgusse der Wurzel, die mit Zucker versetzt worden ist. Man benützt diesen Syrup teils für sich – teelöffelweise bei Katarrchen besonders für Kinder – teils als Zusatz zu anderen Mixturen. Ein sehr verbreitetes Präparat ist auch die Pasta Althaeae, weißer Lederzucker, weiße Reglise, die aus einem Aufguss der Eibischwurzel mit arabischem Gummi geschlagenen Eiweiß und Pomeranzenblütenwasser bereitet wird. Die Eibischwurzel bildet ferner einen Bestandteil verschiedener zum innerlichen Gebrauche bestimmter Spezies – Brusttees -. Äußerlich wird die Abkochung zu Wund- und Gurgelwässern, zu Klystieren, zu Augenwaschungen und Bähungen, ebenso auch zu anderen Umschlägen und Waschungen, z.B. bei chronischen Hautkrankheiten, bei welchen es sich um eine Minderung der Entzündungszustände der Haut handelt, angewendet. Das Eibischkraut kommt im Wesentlichen mit der Wurzel überein, gibt aber weniger Schleim als diese, weshalb man für Decocte auf die gleiche Menge Wasser eine größere desselben nimmt, als von der Wurzel. Die Fälle, in welchen man es anwendet, sind dieselben, doch gebraucht man das Kraut vorzüglich äußerlich.

 

Umrechnungstabelle für das Kräuterlexikon:
1 Unze = ca. 30 gr.
1 Graun = ca. 0,063 gr.
1 Drachme = ca. 3,75 gr.
1 Drachme = 3 Scrupel