Insulinom – Ursache Therapie Diagnose

         

Insulinom (engl. insulinoma) Ein Insulinom ist eine (meist) gutartige Geschwulst. Es entsteht in den Betazellen der Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse. Die Hormone dieser so genannten endokrinen Drüsen (Langerhans-Inseln) sind für die Hebung und Senkung des Blutzuckerspiegels verantwortlich. Die Geschwulst bewirkt eine vermehrte Produktion von Insulin. Häufig auftretende Unterzuckerungssymptome sind daher charakteristisch für das Insulinom.

Das Insulinom stellt den häufigsten hormonproduzierenden Tumor der Bauchspeicheldrüse dar. Jedoch ist das Auftreten eines Insulinoms ein relativ seltenes Ereignis (0,4 Erkrankungen auf 100.000 Einwohner). In 90% der Fälle ist die Geschwulst gutartig. Frauen erkranken etwa doppelt so oft wie Männer. Der Tumor kann in jedem Lebensalter auftreten, jedoch liegt der Altersgipfel um das 50. Lebensjahr.

Welche Symptome treten auf?

Durch die vermehrte Insulinproduktion sinkt der Blutzuckerspiegel ab. Es treten vegetative Symptome wie Schwindel, Schweißausbrüche, Müdigkeit und Herzklopfen auf. Ebenso kann es zu zentralnervösen Störungen, wie Sprach- und Sehstörungen, Dämmer- und Erregungszuständen und Lähmungen oder Krämpfen kommen. Schlimmstenfalls tritt ein hypoglykämischer Schock („Unterzuckerungsschock“) auf. Essen mindert die Symptome, daher ist aufgrund übermäßiger Kohlenhydrataufnahme häufig eine Gewichtszunahme (Adipositas) zu beobachten. Die so genannte „Whipple-Trias“ ist für das Insulinom charakteristisch.

Die drei Merkmale sind:

  • Unterzuckerungszeichen nach körperlicher Anstrengung oder Fasten;
  • Blutzuckerkonzentration unter 30 mg/dl oder 1,65 mmol/l;
  • rasche Besserung der Symptome nach Glukosezufuhr (=Traubenzuckerzufuhr).

Welche diagnostischen Möglichkeiten gibt es?

Ein diagnostisches Mittel, um ein Insulinom zu erkennen, ist der kontrollierte Hungerversuch. Das Prinzip dieser Methode beruht darauf, dass im Hungerzustand die Ausschüttung von Insulin gedrosselt wird, so dass niedrige Blutzuckerwerte in Verbindung mit niedrigen Insulinkonzentrationen auftreten. Bei einem Insulinom jedoch bleibt trotz eines niedrigen Blutzuckerspiegels eine zu hohe Insulinausschüttung bestehen.

Beim Hungerversuch darf der Patient für 48 bis maximal 72 Stunden keine Nahrung zu sich nehmen. Alle sechs Stunden wird Blut abgenommen und die Konzentrationen von Glukose, Insulin, C-Peptid und ev. Sulfonylharnstoff bestimmt. Bei Symptomen einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) wird der Versuch abgebrochen. Liegt ein Insulinom vor, fällt die Blutglukosekonzentration auf unter 40 mg/dl, bei einem langsamen oder ausbleibenden Abfall der Insulinkonzentration.

Um den Tumor zu lokalisieren und näher zu charakterisieren, können verschiedene Verfahren eingesetzt werden.

Dazu zählen:

  • Ultraschall der Bauchspeicheldrüse;
  • Computertomographie (radiologische Untersuchung, die ein digitales Schnittbild liefert);
  • Endosonographie der Bauchspeicheldrüse („Ultraschall von Innen“, um kleinste Veränderungen an den untersuchten Organen zu erkennen);
  • Kernspin-Tomographie oder MRT (Schnittbildverfahren, das mit Magnetfeldern und Radiowellen arbeitet).

Wie erfolgt die Behandlung?

Die Therapie der Wahl ist die operative Entfernung des Tumors.