Feigwarzen – Ursache Therapie Diagnose

         

Feigwarzen Feigwarzen oder Feuchtwarzen, medizinisch auch Condylomata acuminata, kommen in der Genitalanalregion des Menschen vor. Sie werden durch humane Papillomaviren ausgelöst. Übertragen werden die Viren durch Geschlechtsverkehr, Intimkontakt oder selten durch infizierte Gegenstände (beispielsweise gerade benutzte Handtücher). Die Ansteckung wird begünstigt durch kleine Verletzungen und Entzündungen der betroffenen Haut, sowie durch Immunabwehrstörungen (beispielsweise bei einer Infektion mit dem HIV-Virus). Viele Infektionen mit Feigwarzen verlaufen ohne Symptome, bei anderen entstehen aus anfänglich stecknadelkopfgroßen Knötchen blumenkohl- und hahnenkammartige Wucherungen. Feigwarzen kommt eine besondere Bedeutung zu, da bestimmte humane Papillomavirustypen (Abk. HPV) an der Entstehung bestimmter Krebsformen (beispielsweise Gebärmutterhalskrebs -> HPV 16, 18, 31, 33, 35 und 39) ursächlich beteiligt sind.

Was ist die Ursache der Feigwarzen und wie kann man sich anstecken?

Es werden 75 humane Papillomavirustypen (HPV) unterschieden. Die Erreger der Feigwarzen können HPV 6, 11, 40, 42 – 44, selten 16, 18, 31, 32 u. a. sein. Die meisten Feigwarzen werden durch HPV 16 und HPV 18 verursacht. Feigwarzen zählen neben Clamydien und Herpes genitalis zu den am häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen.

Der hauptsächliche Übertragungsweg ist ungeschützter sexueller Kontakt mit häufig wechselnden Partnern. Eine indirekte Infektion über infizierte Gegenstände ist selten. Es kann auch bei Neugeborenen zu einer Infektion während des Geburtsvorganges kommen.

Wie lange dauert es, bis man nach der Infektion erkrankt?

Die Feigwarzen treten frühestens zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung auf. Oft vergehen auch mehrere Monate, bis die ersten Krankheitszeichen sichtbar werden.

Was sind die Symptome von Feigwarzen und wo kommen sie vor?

Sehr viele Infektionen verlaufen ohne Beschwerden und werden daher gar nicht erst bemerkt. Feigwarzen können einzeln auftreten, kommen meistens jedoch in Gruppen vor. Sie können flach und unscheinbar sein, jedoch auch zu Blumenkohl ähnlichen Gebilden heranwachsen. Die Färbung ist rötlich, graubräunlich oder weißlich. Juckreiz oder Brennen verursachen Feigwarzen selten. Bei Männern finden sich die Feigwarzen häufig am Penisschaft oder auf der Vorhaut. Weitere Lokalisationen sind die Harnröhrenmündung, der After und der Enddarm. Bei Frauen sitzen sie an den Schamlippen und am Gebärmutterhals, aber auch in der Scheide und an der Harnröhrenmündung.

Wie werden Feigwarzen diagnostiziert?

Der behandelnde Arzt wird die Diagnose vornehmlich anhand der äußeren Hauterscheinungen stellen. Zum Nachweis schlecht sichtbarer Feigwarzen werden die betroffenen Hautstellen mit verdünnter Essigsäure betupft. Sind Feigwarzen vorhanden, kommt es zu einer Weißfärbung der Haut. Bei Frauen ist eine gynäkologische Untersuchung nötig, um den möglichen Befall der Scheide und des Gebärmutterhalses festzustellen. Eine histologische Gewebeuntersuchung und die genaue Feststellung des Virustyps sichern die Diagnose.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Feigwarzen?

Bei der Behandlung von Feigwarzen werden zwei Behandlungswege eingeschlagen: Zum einen kommen operative Methoden zum Einsatz, um das erkrankte Gewebe zu beseitigen (CO2-Laser, Elektrokoagulation, Kältetherapie und chirurgische Entfernung).

Der zweite Weg ist die medikamentöse Behandlung. Sie zielt entweder auf eine Stärkung des Immunsystems ab (Inteferon- alpha oder Imiquimod -> vor allem bei häufig wiederkehrenden Infektionen) oder die Warze wird durch lokale Anwendung von Podophyllotoxin oder Ätzmitteln (Trichloressigsäure) direkt angegriffen. Alle Behandlungsmethoden können schmerzhaft und von Rückfällen begleitet sein, auch Narbenbildung ist möglich.

Die Behandlung kann sich über einen längeren Zeitraum hinziehen und erfordert von den Patienten ein hohes Maß an Disziplin. Bei 30 Prozent der Feigwarzeninfektionen kommt es auch zu Selbstheilung. Trotzdem sollten Feigwarzen umgehend behandelt werden, da sie dazu neigen sich auszubreiten. Auch das Intimleben können sie nachhaltig beeinträchtigen.

Wie kann Feigwarzen vorgebeugt werden?

Verwenden Sie Kondome! Sie mindern das Risiko sich beim Geschlechtsverkehr zu infizieren. Gehen Sie umgehend zum Arzt, wenn Sie glauben, sich infiziert zu haben. Die Behandlung ist umso wirkungsvoller, je kleiner die Warzen sind und je weniger sie sich ausgebreitet haben. Auch Ihr Partner oder Ihre Partnerin sollte sich untersuchen und behandeln lassen, damit Pingpong-Infektionen vermieden werden.