Influenza – Ursache Therapie Diagnose

Influenza Die Influenza oder Grippe ist eine Infektionskrankheit, die durch Viren hervorgerufen wird. Der Verlauf der Erkrankung ist individuell verschieden. Zu beobachten sind milde, erkältungsähnliche Erscheinungsformen sowie gefährliche, lebensbedrohliche Erkrankungen mit zahlreichen Nebenwirkungen.

Die Influenza tritt im Winter gehäuft auf. Von einer Epidemie ist die Rede, wenn 10 -20 Prozent der Bevölkerung infiziert sind. In Zeitabständen von mehreren Jahren oder Jahrzehnten werden weltweite Ausbreitungen – so genannte Pandemien – beobachtet. Die meisten Todesopfer forderte die „Spanische Grippe“ in den Jahren 1918 -1920. Damals starben circa 20 Millionen Menschen. Die letzte Pandemie wurde 1989 in Großbritannien und Frankreich beobachtet.

Die Influenza oder „echte Grippe“ darf nicht mit dem grippalen Infekt („Erkältung“) verwechselt werden. Dieser wird auch zumeist von Viren verursacht und ähnelt in den Anfangssymptomen einer Grippe, verläuft jedoch wesentlich harmloser. Die echte Grippe beginnt im Gegensatz zum grippalen Infekt plötzlich und heftig. Mehrere Symptome treten gleichzeitig und in ungewohnter Stärke auf (akuter Husten, Fieber, Schmerzen, ).

Da in Deutschland jährlich während einer Influenzaperiode etwa 5.000 – 8.000 Menschen sterben, ist es wichtig, die Unterschiede der beiden Erkrankungen zu erkennen. Neuere Influenzamedikamente (beispielsweise Neuraminidase-Hemmer) können helfen, tödliche Grippeerkrankungen zu verhindern.

Was ist die Ursache der Influenza?

Die Grippe wird durch Influenza-Viren der Typen A, B oder C hervorgerufen. Es handelt sich um RNA-Viren aus der Familie der Orthomyxoviren. Vor allem Influenza-A-Viren weisen eine hohe genetische Variabilität auf. Sie sind auch vornehmlich für die pandemische Ausbreitung der Grippe verantwortlich. Das primäre Reservoir aller Influenza-A-Viren ist Wassergeflügel. Aber auch in Hühnern und Säugtieren, wie Pferden oder Schweinen, kommt dieses Virus vor, ohne eine Erkrankung bei ihnen hervorzurufen. Die Viren können aber auf den Menschen übergehen. Dies passiert bevorzugt dort, wo Mensch und Tier auf engstem Raum zusammenleben (-> Asien). Influenza-B-Viren kommen nur beim Menschen vor. Typ C führt bei Menschen und Schweinen zu milden Erkrankungsformen, tritt aber nur vereinzelt auf.

Wie werden die Erreger der Influenza übertragen?

Die Grippe wird durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Sprechen) und direkten Kontakt (Küssen, Händegeben) übertragen. Die Erreger befallen die Schleimhäute der oberen Luftwege. Sie vermehren sich in den Schleimhautzellen und schädigen bevorzugt diese Zellen.

Wie stellt sich das Krankheitsbild der Influenza dar?

Nach einer Inkubationszeit von wenigen Stunden bis einigen Tagen treten die ersten unspezifischen Symptome der Influenza auf. Sie treffen auch für andere Atemwegserkrankungen zu. Die Grippe beginnt gewöhnlich mit einem plötzlichen Fieberanstieg (bis 40 Grad Celsius), der begleitet ist von Schüttelfrost und Schweißausbrüchen. Es besteht ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl im ganzen Körper. Zusätzlich hat der Kranke starke Kopfschmerzen und fühlt sich müde. Durch die Virusvermehrung in den oberen Luftwegen treten Reizhusten, Heiserkeit, Halsschmerzen und Schnupfen auf. Charakteristisch sind auch Gliederschmerzen. Kommt es im Verlauf der Infektionserkrankung zu keinen Komplikationen, so ist eine Grippe nach einer Woche überstanden.

Durch die Schädigung der Schleimhäute der oberen Luftwege ist es vielen Bakterienarten (beispielsweise Staphylo-, Strepto-, und Pneumokokken) ein Leichtes, die geschädigten Luftwege zu befallen. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer so genannten Superinfektion. Als Folge kann es zu Mittelohr- und Lungenentzündungen sowie Entzündungen des Herzmuskels kommen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Ein Hinweis auf die Erkrankung ist – neben den oben beschriebenen Symptomen -, dass sie aus voller Gesundheit ganz plötzlich beginnt. Ist dem behandelnden Arzt bekannt, dass sich derzeit in der Gegend Grippeviren ausbreiten, trägt dies zur weiteren Diagnosestellung bei. Auch die Jahreszeit kann eine Rolle spielen, da Grippeerkrankungen ganzjährig auftreten, jedoch häufig in der kalten Jahreszeit (? „gewöhnliche Erkältung“ bevorzugt im Winter). Liegt eine schwere Erkrankung vor oder treten Komplikationen auf, werden Blutuntersuchungen durchgeführt, die den Erreger nachweisen. Dazu zählen beispielsweise Influenzaantikörper im Blut.

Was sind mögliche Komplikationen bei Influenza?

Komplikationen ergeben sich häufig durch die bakteriellen Superinfektionen. Dies kann beispielsweise ein Lungenabszess nach einer Lungenentzündung sein. Schwere Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, wie Herzrhythmusstörungen oder ein Kreislaufschock, können auftreten. Eine Gehirnentzündung zählt ebenso zu den Komplikationen.

Die Komplikationsrate der Erkrankung hängt in erster Linie von dem Gesundheitszustand des einzelnen ab. Ältere Menschen, Kleinkinder, Schwangere und Menschen mit Immunschwäche oder chronischen Atemwegserkrankungen gehören zu den Risikogruppen.

Wie wird die Grippe behandelt?

Zur ursächlichen Behandlung stehen so genannte Neuraminidase-Hemmer zur Verfügung. Sie hemmen die Ausbreitung der Viren im Körper. Sie sollten spätestens zwei Tage nach Beginn der ersten Symptome verabreicht werden. Um bronchiale Sekundärinfektionen zu behandeln, werden Antibiotika eingesetzt. Zur Linderung der Symptome eignen sich Fiebermittel, Dampfinhalationen, Wickel und Hustenmittel.

Wie kann der Influenza vorgebeugt werden?

Der wirksamste Schutz ist die Grippeimpfung. Es wird eine Mischung aus verschiedenen Erregern geimpft. Aufgrund der hohen Variabilität der Erreger kann eine jährliche Impfung nötig sein. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für folgende Personengruppen: Personen über 60 Jahren; Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die ein Grundleiden haben (beispielsweise chronische Lungenkrankheiten, Diabetes oder eine Immunschwäche); Personen mit erhöhter Gefährdung, wie medizinisches Personal oder Menschen in Berufen mit viel Publikumsverkehr; alle Personen, wenn eine Epidemie droht, die beispielsweise durch einen neuen Virustyp verursacht wird. Neuraminidase-Hemmer werden prophylaktisch nur im Einzelfall angewendet.