Lebensmittelvergiftung – Ursache Therapie Diagnose

         

Nahrungsmittelvergiftung (engl. food poisoning) bzw. Lebensmittelvergiftung Unter einer Nahrungsmittel- oder Lebensmittelvergiftung versteht man alle Vergiftungserscheinungen (Beschwerden, Krankheiten, Todesfälle), die durch die Aufnahme von verunreinigten, giftigen, zersetzten oder bakteriell infizierten Nahrungsmitteln entstehen. Einen besonderen Fall stellt dabei eine Lebensmittelallergie dar. Es kann zu Beschwerden kommen, selbst wenn die Nahrung den üblichen Standards entspricht und von anderen Menschen problemlos vertragen wird.

Was können die Ursachen für eine Lebensmittelvergiftung sein?

Chemische Gifte: Dazu zählen beispielsweise bestimmte Metalle wie Blei, Zink, Kupfer, Antimon oder Cadmium. Sie können in den Legierungen der Glasur oder Emaillierung der Töpfe oder Kochgeräte vorhanden sein. Insbesondere bei der Lagerung von sauren Lebensmitteln können die Metalle herausgelöst werden und in die Lebensmittel übergehen. Unbedenklich ist die Verwendung von Nickel, Aluminium oder Chromnickelstahl (amtliche Prüfzeichen!).

Natürliche Gifte: Hierzu gehören beispielsweise Vergiftungen durch Stoffwechselgifte aus Pilzen (Myzetismus, Ergotismus), Muscheln, Fischen etc.

Bakterielle Lebensmittelvergiftung: Diese Art der Lebensmittelvergiftung tritt am häufigsten auf. Dabei sind die Ursache der Krankheitssymptome entweder die bakterielle Infektion selbst oder die von den Bakterien ausgeschiedenen Bakterientoxine (-gifte). Vor allem Milch- und Milchprodukte, Salate, Eier, Speiseeis, Obst, Trinkwasser, Fische und Meeresfrüchte können kontaminiert sein. Die Keimvermehrung wird durch warme Temperaturen begünstigt. Eine Lücke in der Kühlkette kann daher weit reichende Folgen haben. Die Erreger sind dabei am häufigsten so genannte Enteritis-Salmonellen und bestimmte Stämme von Staphylococcus aureus. Weniger häufig sind Kontaminationen mit Shigellen, Clostridien (perfringens und botulinum), Bacillen oder anderen saprophytären Keimen die Verursacher von Lebensmittelvergiftungen. Über Nahrungsmittel können eine Reihe von lebensgefährlichen Infektionen verbreitet werden. Dazu zählen beispielsweise Cholera, Tuberkulose, Brucellose und Milzbrand.

Was können die Symptome einer Lebensmittelvergiftung sein?

Innerhalb weniger Minuten bis Stunden nach der Nahrungsaufnahme kommt es zu gastrointestinalen Symptomen wie Erbrechen, Durchfall und Leibkrämpfen. Klassische Krankheitsbilder finden sich beispielsweise bei Typhus, Paratyphus oder Ruhr. Eine der schlimmsten Nahrungsmittelvergiftungen wird durch die Stoffwechselgifte von Clostridium botulinum herbeigeführt. Sie verursachen Botulismus (klassische Intoxikation). Botulinumtoxine zählen zu den stärksten biologischen Giften und führen meist durch zentrale Atemlähmung zum Tod (sofortige Gegenmaßnahme -> antitoxisches Botulismus-Serum).

Wie wird die Nahrungsmittelvergiftung behandelt?

Da die Ursachen für die Vergiftung sehr unterschiedlich sein können, müssen verschiedene Therapiewege eingeschlagen werden. Bei gastrointestinalen Krankheitssymptomen muss in erster Linie der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden. Manchmal ist eine Antibiotikatherapie nötig. Bei Botulismus wird das Antitoxin verabreicht und der Schock bekämpft. Eine Vergiftung mit einem Knollenblätterpilz kann sogar einen Blutaustausch nötig machen.

Wie kann einer Nahrungsmittelvergiftung vorgebeugt werden?

Eine vorschriftsmäßige Trinkwasseraufbereitung und „Lebensmittelhygiene“ tragen wesentlich zur Vermeidung von Lebensmittelvergiftungen bei. Dazu zählen: Milch-Pateurisierung, einwandfreie Lagerung von Lebensmitteln (beispielsweise konsequente Kühlung), Kontrolle auf Keimträger in der Lebensmittelindustrie, die Markierung von verderblichen Lebensmitteln mit Haltbarkeitsdatum, die Benutzung von sauberem Geschirr, Besteck, Kochwerkzeug und Gefäßen, kein mehrfaches Einfrieren oder Aufwärmen von Nahrungsmitteln, usw.