Schwangerschaft und Migräne

In diesem Zusammenhang sind folgende Fragen von Wichtigkeit:

  • Wie ist die Migräne in der Schwangerschaft zu behandeln? Welche Medikamente dürfen eingesetzt werden und welche nicht?
  • Kann sich die Migräne negativ auf die Schwangerschaft auswirken?
  • Welche Auswirkungen hat die Schwangerschaft auf die Migräne?

Gerade Punkt drei kann sehr positiv bewertet werden. Eine der besten prophylaktischen (= vorbeugenden) Maßnahmen gegen Migräneanfälle ist die Schwangerschaft. So haben Studien ergeben, dass bei 70% der Patientinnen eine deutliche Besserung eintritt oder sogar völlige Beschwerdefreiheit während der Schwangerschaft besteht. Dieser Effekt ist besonders in den letzten zwei Dritteln der Schwangerschaft zu beobachten.

 

Nur bei einem geringen Teil der betroffenen Frauen bleibt der Verlauf der Migräneerkrankung konstant oder verschlechtert sich. Dies trifft insbesondere für Patientinnen zu, die an einer Migräne mit Aura leiden. Treten Migräneanfälle erstmals während der Schwangerschaft auf, so handelt es sich dabei hauptsächlich um eine Migräne mit Aura.

 

Nach der Entbindung setzten bei circa der Hälfte der Patientinnen in der ersten Woche wieder Kopfschmerzen ein (Spannungstyp oder Migräne). Es werden viele Gründe für den positiven Effekt der Schwangerschaft für den Migräneverlauf gesehen. Dazu zählen: Ein konstant hoher Östrogen- und Gestagenspiegel, ein veränderter Serotoninstoffwechsel im Gehirn und eine erhöhte Konzentration von Endorphinen (= körpereigene Morphine) im Blut. Außerdem spielt auch eine veränderte Lebensweise (bewusste Ernährung, regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, Nikotin- und Alkoholverzicht) eine Rolle.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 22.04.2007

 

Die Behandlung der Migräne während der Schwangerschaft