Selentablette hilft gegen HIV

Laut amerikanischen Forschern kann die tägliche Einnahme von einer Selentablette verhindern, dass sich der HIV-Virus im Blut eines AIDS-Kranken vermehrt. Es wurde schon früher festgestellt, dass die HIV Patienten einen Mangel an Selen haben und dass die Mineralstoffe die Funktionen des Immunsystems unterstützen.

Die Wissenschaftler der Universität Miami haben neun Monate lang 174 Patienten untersucht. 91 HIV-Patienten bekamen täglich eine Kapsel mit 200 mg Selen, die anderen bekamen nur ein Placebo. Am Anfang der Untersuchung haben beide Gruppen ähnliche Selenwerte gehabt.

Nach neun Monaten gab es aber einen deutlichen Unterschied. Außerdem wurde beobachtet, dass Patienten mit hohen Selenwerten mit viel weniger HIV-Virus belastet waren und sie hatten mehr CD4 Zellen. Die CD4 Zellen spielen eine Schlüsselrolle gegen die HIV Infektion. Sie sind eine besondere Art von weißen Blutkörperchen. Diese Zellen koordinieren das Immunsystem und helfen unter anderem den anderen Lymphozyten die Infektionen zu bekämpfen.

HIV Virus
HIV Virus

Die Forscher können aber noch nicht den genauen Mechanismus feststellen, wie das Selen auf dem HIV-Virus wirkt. Manche vermuten, dass die antioxidanten Eigenschaften von Selen den Immunzellen helfen die Beschädigungen durch freie Radikale zu korrigieren.

Die traditionelle Behandlung von AIDS weist noch zahlreiche Mangel auf. Die Untersuchungsergebnisse haben deutlich gezeigt, dass die zusätzliche Behandlung mit Selen einfach, günstig und sicher ist. Laut Meinungen anderer Fachleute war es bis jetzt auch klar, dass Selen eine wichtige Rolle für das Immunsystem spielt, aber erst durch diese Untersuchung ist seine Heilwirkung auf HIV eindeutig geworden. Aber keiner der Forscher empfiehlt den Patienten sofort in die Apotheke zu rennen und Selen zu kaufen.

Ob die Ernährungsergänzungsprodukte im Einzelfall notwendig sind, kann nur ihr Arzt entscheiden. Als Ergänzung kann es nützlich sein, aber ohne begleitende Behandlung ist ein Erfolg nicht sichergestellt.

Quelle: BBC News