Zytomegalie

Zytomegalie ist eine Virusinfektion, die in jedem Lebensalter auftreten kann. Weitere Bezeichnungen für diese Erkrankung sind CMV-Infektion, Speicheldrüsen-Viruskrankheit und Einschlusskörperchenkrankheit.

Die Schwere der Symptome hängen vom Zeitpunkt der Infektion und dem Zustand des Immunsystems ab.

Erfolgt die Ansteckung bereits im Mutterleib (=pränatal), bei Neugeborenen (=perinatal) oder bei immungeschwächten Personen, so können schwerste Schäden an inneren Organen und der Netzhaut auftreten, die sogar zum Abort des Ungeborenen, zu schweren Schäden beim Neugeborenen oder zum Tod des infizierten, immungeschwächten Erwachsenen führen.

Bei sonst gesunden Personen verläuft die Infektion unauffällig ohne weitere Krankheitszeichen, bisweilen sind leichte grippeähnliche Symptome (Fieber, Lymphknotenschwellung, Kopf- und Gliederschmerzen) feststellbar.

Zytomegalie ist eine der häufigsten prä- und perinatale Virusinfektion.

Besonderheiten des Erregers

Der Erreger der Infektion ist das Zytomegalie-Virus (Abk. CMV). Es tritt weltweit auf. Seine Verbreitung ist abhängig von der geografischen Lage.

In den Industrieländern lassen sich bei 10 bis 50% aller Erwachsenen Antikörper gegen das Virus nachweisen, in Entwicklungsländern sind es bis zu 100%. Das Virus gehört zu einer Unterfamilie der Herpesviren.

Diese haben die Eigenschaft – ohne weiter in Erscheinung zu treten (= inapparent) – im Körper zu überleben. Das Zytomegalie-Virus schafft das lebenslang in den Zellen des so genannten Monozyten-Makrophagen-Systems, einem Teil des Immunsystems. Eine Reaktivierung des Virus ist – bei entsprechend geschwächter Immunlage – möglich.

med. Redaktion Dipl. Biologin Christine Polster
Aktualisierung 3.9.2007