Neue Hoffnung für Blinde

Patienten die wegen eines Unfalls, Krebs, Glaukom oder Gelber Fleck-Degeneration ihr Augenlicht verloren haben, können jetzt neue Hoffnungen schöpfen. Die Forscher der Universität Harvard haben Elektroden in die Köpfe von Affen erfolgreich eingebaut.

Früher wollten die Wissenschaftler Implantate für die Netzhaut (Retina) entwickeln. John Pezaris und Clay Reid erforschen die Lappen der Großhirnrinde, die sog. Thalamus, dort wo das Sehzentrum (Occipitallappen) liegt. An bestimmten Punkten des Thalamus von Versuchstieren wurden Elektroden implantiert. Gleichzeitig wurden die Tiere gelehrt in einem dunklen Zimmer einen Lichtpunkt mit den Augen zu verfolgen. Wenn das Licht an verschiedenen Stellen aufblinkte, schauten die Affen immer hin. Als die Forscher später nur das Gehirn ohne Licht gereizt haben, indizierten die Tiere trotzdem Licht. Wie es war und was sie genau gesehen haben, konnte man natürlich nicht erfragen, aber laut Pezaris war es eindeutig, dass sie irgendetwas bemerkt haben.

Ein Lichtpunkt ist natürlich viel zu wenig um etwas Genaues behaupten zu können. Als nächster Schritt versuchen die Forscher acht Punkte erkennen zu lassen. Aus diesen Punkten kann man dann horizontale oder vertikale Linien zusammenstellen.

Wenn es funktioniert, dann werden sie Schritt für Schritt auch andere Methoden ausprobieren – behaupten die Wissenschaftler. Nach bestimmten Ergebnissen werden die abgewandelten Untersuchungen dann auch an Menschen durchgeführt. Bis jetzt wurde diese Technik jedoch noch nicht an Menschen angewendet, weil der Thalamus des Gehirns nur sehr schwer zugänglich ist.

Aber die erfolgreiche Behandlung des Gehirns gegen Parkinson zeigt, dass die Technik auch an anderen Gebieten anwendbar ist. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen, die Implantation von Elektroden scheint ein brauchbarer Weg zu sein. Quelle: The Associated Press