Abnehmen mit Bewegungstherapie – Übergewicht

Körperliche Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil der Therapiemöglichkeiten. Um erfolgreich abnehmen zu können, muß man mehrere Therapiemöglichkeiten wie z. B. Verhaltenstherapie oder Diäten gleichzeitig anwenden. Zwei Menschen, die vom Körperbau her ähnlich aussehen und gleiche Körpergröße haben, können trotzdem unterschiedliches Körpergewicht haben. Entscheidend ist der Anteil der Körperfette und Muskelmasse. Die Anteile kann man mit Hilfe des BMI herausfinden. Um das erwünschte Körpergewicht zu erreichen, muß man die Energie-Aufnahme und -Verbrauch des Körpers in Einklang bringen.

Der Erfolg des Abnehmens durch Sport hängt von der Regelmäßigkeit ab. Wichtige Voraussetzung ist die Motivation, der Patient muß Freude an Sport haben und sich dadurch nicht gequält oder überlastet fühlen.

Motivation kann man in zwei Phasen unterscheiden:

Extrinische Motivation – „Motivation von außen“

In dieser Phase fühlen sich die Patienten körperlich überfordert, bekommen Muskelkater und möchten am liebsten mit dem Sport aufhören. Dieses Stadium kann beim regelmäßigen Sport bis zu ca. 10 Wochen dauern. Mögliche Motive der Motivation sind hier wie „es ist gesund“, „meine Figur wird schöner“ oder „ich werde besser aussehen“ usw.

Intrinische Motivation – „Motivation von innen“

In der 2. Phase hört die körperliche Anstrengung fast vollständig auf, die Patienten erreichen bei sportlichen Aktivitäten ein körperliches Wohlbefinden. Glücksgefühle und Freude treten aufgrund der sportlichen Aktivitäten selbst auf.

Sport hilft nicht nur bei Abnehmen, sondern unterstützt wichtige Körperfunktionen und kann sich auf psychische Probleme heilend auswirken. Durch Sport bekommt man bessere Blutfettwerte, die Leistung des Herzens wird verbessert und der Blutdruck kann gesenkt werden. Psychosoziale Auswirkungen sind besseres Selbstwert- und positives Körpergefühl, allgemeine Wohlbefinden, Gelegenheit zu Geselligkeit, Grundumsatzsteigerung, und unser Appetitverhalten wird normalisiert.

Die geeigneten Sportarten für die Gewichtsreduktion müssen sorgfältig ausgewählt werden:

  • das Herz-Kreislauf-System darf nicht überlastet werden
  • der Stütz- und Bewegungsapparat darf nicht zu intensiv beansprucht werden
  • Motivation muß gesteigert werden, indem Freude an körperlicher Aktivität und dadurch Erfolgserlebnisse übermittelt werden

Es ist empfehlenswert mehrere Sportarten gleichzeitig zu betreiben und ein vielseitiges Programm aufzustellen. Wichtiger Ansatzpunkt ist das Training der Ausdauerleistungfähigkeit.

Die körperlichen Reaktionen werden in drei Stadien eingeteilt:

  • Am Anfang bis ca. 10 Wochen findet die körperliche Anpassung statt. Die Belastungsintensität sollte hier noch niedrig sein mit vielen Pausen. Koordinations- und Flexibiltätsübungen sind hilfreich. Die richtige Atemtechnik muß erlernt werden.
  • In der zweiten Phase findet der körperliche Aufbau statt. Die Ausdauerleistungsfähigkeit muß kontinuierlich und intensiv aufgebaut werden. Kräftigendes Training und Flexibiltätsübungen müssen ausgeübt werden. In dieser Phase verfügen meist die Patienten über eine richtige Atemtechnik, Pulsmessung und korrekte Körperhaltung.
  • In der Stabilisierungsphase müssen die Patienten den erreichten Stand aufrechterhalten.

Sehr gut geeignete Sportarten sind Joggen, Schwimmen, Walking, Wandern, Radfahren, Gymnastik und Aerobic. Radfahren für extrem übergwichtige Menschen ist sehr empfehlenswert, da die Gelenke und der Bewegungsapparat nur wenig belastet werden.

Einige Beispiele für Kalorienverbrauch bei sportlichen Aktivitäten

Sportart Energieverbrauch kcal Lebensmittel Zeit Aerobic 440 Pommes frites 95 min. Gymnastik 440 Schokotorte 58 min. Joggen 240 1 Flasche Bier 21 min. Radfahren 550 1 Tafel Schokolade 131 min. 9km/Std. Schwimmen 600 4 Pralinen 56 min Wandern 180 100g Erdnüsse 135 min

Konzentrative Bewegungstherapie
Kneippärztebund e.V.
Was ist eine Bewegungstherapie?