Die Gründe für Kreuzschmerzen können sehr vielschichtig sein:
- Verletzungen: Vorwiegend traumatische Ereignisse am Kreuzbein sind Prellungen, Brüche sind ein eher seltenes Ereignis. Länger dauernde Schmerzen werden dabei von einer unspezifischen Knochenhautentzündung, hervorgerufen.
- Erkrankungen der Iliosakralgelenke: Die Gelenke können sowohl degenerativ als auch entzündlich verändert sein. Verschleißbedingte Veränderungen an diesen Gelenken werden meist durch Fehlbelastungen, wie bei einer Skoliose (Seitverkrümmung der Wirbelsäule) oder ungleichen Beinlängen hervorgerufen. Bei älteren Patienten treten die Beschwerden im Rahmen einer Osteoporose oder Arthrose auf. Entzündliche Prozesse dieser Gelenke werden durch vererbte Krankheiten, wie beispielsweise den Morbus Bechterew oder erworbene Erkrankungen hervorgerufen. Zu ihnen zählen: rheumatische Erkrankungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) und bakterielle Infektionen der Harnwege, Geschlechtsorgane und des Darms. Verursachende Erreger können u.a. Chlamydien, Gonokokken und Salmonellen sein. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer reaktiven Arthritis, dass heißt die Infektion führt zu einer Entzündung des Gelenks, die Erreger sind dort aber nicht nachweisbar. Daneben können die Gelenke aber auch direkt von den Bakterien infiziert sein. Häufig krankmachende Keime sind in diesem Fall Staphylokokken, Streptokokken und Pseudomonaden.
- Sakralisation: Darunter versteht man die Verschmelzung des untersten Lendenwirbels (L5) mit dem Kreuzbein. Dieses Zusammenwachsen kann vollständig oder inkomplett (=unvollständig) erfolgen.
- Wurzelkompression: Hierbei werden die aus den Kreuzbeinlöchern austretenden Nerven eingeengt (= komprimiert).
- Tumoren und Metastasen (Tochtergeschwülste), vor allem Hodenkrebs.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 28.06.2007
– Netzwerk-Osteoporose e.V.
– Bundesverband Skoliose Selbsthilfe e.V.
– Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V.