Diagnose Clusterkopfschmerz

Im Arzt-Patientengespräch müssen die typischen Kopfschmerzcharakteristika aufgedeckt werden. In erster Linie zählen dazu die Zeitdauer, die strikte Einseitigkeit, die Heftigkeit der Attacke, die typischen Begleitsymptome, die Lokalisation im Augenbereich und auch das unruhige Verhalten des Patienten während der Attacke. Sind die beschriebenen Symptome nicht eindeutig und die Begleiterscheinungen nicht besonders ausgeprägt, so kann vor Therapiebeginn ein Provokationstest durchgeführt werden. Während einer Clusterperiode kann durch die Gabe von Nitroglycerin, einem Mittel zur Behandlung der Angina pectoris, ein Kopfschmerzanfall ausgelöst werden, das heißt der Patient hat die Clusterkopfschmerzen. Daneben wird auch eine allgemeine und neurologische Untersuchung durchgeführt.

Bildgebende Verfahren werden meist nur zusätzlich durchgeführt, wenn sich folgende Situationen ergeben:

  • Die Patienten jünger als 20 Jahre oder älter als 60 Jahre sind.
  • Die Kopfschmerzattacken immer stärker werden.
  • Die Begleitstörungen uncharakteristisch für diese Kopfschmerzform sind, insbesondere bei Konzentrations-, Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen, Übelkeit, Erbrechen oder epileptischen Anfällen.

Bisweilen ist eine akribische Differenzialdiagnose nötig, da einige andere chronische Kopfschmerzformen ähnliche, strikt einseitige Schmerzen aufweisen. Zu denken ist hier an die Migräne (längere Anfälle, andere Begleitsymptome und Rückzugsverhalten), die Trigeminusneuralgie (kürzere Attackendauer, andere Reizauslöser und Begleitstörungen) oder das SUNCT-Syndrom (kürzere Schmerzepisoden, häufigere Attackenfrequenz, andere Trigger).

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 04.05.2007

Diagnose des Clusterkopfschmerzes