Madenwurmbefall

Madenwurmbefall (Oxyuriasis, Enterobiasis)

Bei einer Madenwurminfektion ist der Dickdarm der Kinder durch die Madenwürmer befallen. Das Hauptsymptom ist ein starker Juckreiz am After, der durch Kratzen und anschließendes In-den-Mund-nehmen der Finger zu häufigen, wiederholten Infektionen führt.

Der Madenwurmbefall ist in den gemäßigten Zonen mit Abstand die häufigste Wurmerkrankung bei Kindern. Die nur 1,2 Zentimeter großen, weißen Weibchen des Madenwurms (Enterobius vermicularis) leben im Blinddarm und im Dickdarm (Colon ascendens).

Nachts wandern die Weibchen in die Afterregion, wo sie ihre Eier ablegen. Die Eier sind schon 4 bis 6 Stunden nach der Eiablage infektiös. Es kommt so leicht zu einer so genannten fäkal-oralen Übertragung (Kratzen->Wäsche->Mund). Das Kind infiziert sich immer wieder selbst (Reinfektion). Oft sind auch mehrere Familienmitglieder betroffen.

Eine Infektion mit den Wurmeiern kann auch durch Anlangen von Türklinken (Bsp.: Toiletten) oder von Spielsachen, die mit infizierten Kindern benutzt werden, erfolgen. Voraussetzung ist natürlich, dass die Kinder die Finger ohne Händewaschen in den Mund stecken oder ohne Besteck essen.

Den Madenwurmbefall erkennt man folgendermaßen:

  • Das Leitsymptom ist der nächtliche Juckreiz in der Afterregion.
  • Um den After herum kann infolge des Kratzens auch zu einem Ekzem oder Fissuren (Einrisse in der Haut oder Schleimhaut) kommen.
  • Bei Mädchen wird gelegentlich vaginaler Ausfluss beobachtet.
  • Am After oder im Stuhl sind die kleinen, weißen, gut beweglichen Würmer oft sichtbar.
  • Ihr Arzt wird eventuell ein so genanntes „Tesa-Abstrich-Präparat“ machen. Dabei wird ein Tesastreifen auf die Afterhaut geklebt und abgezogen. Unter dem Mikroskop können eventuell vorhandene Wurmeier identifiziert werden.

Zur Therapie stehen zahlreiche Wurmmittel zur Verfügung. Die Medikamente werden in Tabletten oder Säften verabreicht. Sauerkraut und Karotten unterstützen die Wurmkur.

Um eine Reinfektion zu vermeiden, muss ein Wäschewechsel erfolgen. Die Hände sollten konsequent vor allen Mahlzeiten gewaschen werden und die Finger dürfen nicht abgeschleckt werden.

Am besten ist es, die Fingernägel kurz zu halten, da die Wurmeier unter ihnen kleben können. Auch an Spielsachen können sie haften. Die Spielutensilien sollten daher mit heißem Wasser und Spülmittel gründlich gereinigt werden.

Eventuell betroffene Familienmitglieder müssen mittherapiert werden.