Zungenkrebs – Ursachen Diagnose Behandlung

Zungenkrebs (engl. carcinoma of the tongue)

Zungenkrebs ist ein seltener, maligner (= bösartiger) Tumor, der von der Zunge ausgeht und die Tendenz hat, sich auf umgebende Strukturen auszubereiten. Der vorwiegende Ursprungsort des Tumors ist das so genannte Plattenepithel. Es handelt sich dabei um eine bestimmte (unverhornte) Gewebeschicht der Zungenschleimhaut. Man spricht daher auch von einem Plattenepithelkarzinom. Das Wachstum des Tumors ist meist von einer Bildung von Geschwüren begleitet, die entweder flach auf der Schleimhaut aufliegen oder als blumenkohlartiges Gebilde über die Mundschleimhaut herausragen. Als vornehmliche Entstehungsursachen werden übermäßiger Nikotingenuss (Rauchen) in Verbindung mit dem zusätzlichen Konsum von hochprozentigen Alkoholika angesehen. Die Erkrankung betrifft vorwiegend Männer. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 60. und 70 Lebensjahr.

Ursachen von Zungenkrebs

Die genauen Entstehungsursachen dieser Krebsart sind noch nicht vollständig geklärt. Als begünstigende Faktoren werden Tabakrauch und hochprozentige Alkoholika angesehen. Die Kombination beider Faktoren verstärkt die schädigende Wirkung. Ein weiterer Auslöser sind chronische Entzündungen der Zungenschleimhaut, die bsp. durch schlecht sitzende Prothesen verursacht werden. Eine schlechte Mundhygiene fördert die Tumorentstehung zusätzlich.

Symptome des Zungenkrebses

Zu Beginn der Erkrankung haben die Patienten meist keine Beschwerden. Später leiden die Betroffenen häufig unter Fremdkörpergefühl im Mund und Rachen sowie Zungen- und Mundbrennen. Dazu kommen Schluckbeschwerden. Typisch für die Erkrankung sind auch Schmerzen beim Essen oder Trinken, die bis in die Ohren ausstrahlen. Die Lymphknoten am Hals und Unterkiefer können wenig schmerzend vergrößert sein.

Diagnose

Aufgrund der geschilderten Symptome und nach der Befragung zu möglichen Risikofaktoren erfolgt die Untersuchung des Mundraums. Die vorderen zwei Drittel der Zunge sind dabei mit bloßem Auge inspizierbar, der Zungengrund ist mit Hilfe einer Spiegeluntersuchung einsehbar. Der behandelnde Mediziner (Hals-Nasen-Ohren-Arzt, Zahnarzt) wird den Tumor auch abtasten und von verdächtigen Strukturen Gewebeproben entnehmen, die feingeweblich untersucht werden.

Bei positivem Befund dienen verschiedene Untersuchungsmethoden (CT, MRT, Ultraschall) dazu, die Ausdehnung des Tumors zu beurteilen. Entscheidend für die Behandlungsstrategie und eine individuelle Prognose ist die Ausbreitung des Tumors. Dazu erfolgt eine Klassifizierung nach dem sogenannten TNM-System. Es beschreibt die Tumorausdehnung und die Eindringtiefe (Infiltrationstiefe) in das umgebende Gewebe und gibt Auskunft darüber, ob bereits Lymphknoten befallen oder Fernmetastasen in anderen Organen nachweisbar sind.

Die Behandlung von Zungenkrebs

Als Behandlungsoptionen stehen die chirurgische Entfernung und die Strahlentherapie zur Verfügung. In frühen Stadien der Erkrankung können die Verfahren alternativ eingesetzt werden, in weiter Fortgeschrittenen werden beide Methoden häufig kombiniert.

Die Vorgehensweise bei der operativen Entfernung des Tumors richtet sich nach dem Tumorstadium und der Lokalisation des Tumors. Kleine Tumoren auf der Oberfläche der Zunge, die sich im beweglichen Teil der Zunge (vordere zwei Drittel) befinden, lassen sich meist leicht entfernen.

Sind auch die Halslymphknoten befallen, so erfolgt eine ungleich einschneidendere Operation, die sogenannte „Neck dissection“. Dabei handelt es sich um eine radikale Halsausräumung. Die Lymphknoten, die Drosselvene, ein Muskel – der Kopfwender – und Fettgewebe werden komplett entfernt.

Finden sich ausgedehnte Tumoren oder bestehen Lymphmetastasen, so schließt sich dem chirurgischen Eingriff eine Strahlentherapie an. Diese Therapie wird ebenfalls durchgeführt, wenn sich nicht alles entartete Gewebe entfernen lies.

Eine Chemotherapie ist in Betracht zu ziehen, wenn der Zungentumor weit fortgeschritten ist und Metastasen gebildet hat, oder sich der Tumor nicht operativ entfernen lässt.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 5.11.2007