Erkrankungen und Diabetes

Auch Erkrankungen, wie grippale Infekte oder Brechdurchfälle wirken sich auch auf den Blutzuckerspiegel aus. Ebenso müssen Diabetiker vor, während und nach Operationen besonders betreut werden. Wird der Körper eines Diabetikers von Krankheitserregern heimgesucht, so läuft das Immunsystem auf Hochtouren. Außerdem bedeutet eine Infektion Stress für den Organismus und es werden vermehrt Stresshormone (Adrenalin, Cortison) freigesetzt. Diese wirken sich wiederum verstärkt auf den Blutzuckerspiegel aus. Die Insulinbildung wird noch mehr reduziert als sonst und es kommt – neben heftigen Schwankungen des Blutzuckerspiegels – auch zu einem Anstieg des Blutzuckers.

Welche Empfehlungen für den Krankheitsfall gibt es bei Diabetes?

  • Handelt es sich nur um eine leichte, kurzfristige Erkrankung, so sollten Sie die Blutzuckerwerte häufiger messen. Auch bei leichteren Erkältungskrankheiten, die ohne Fieber einhergehen, kann es nötig sein, die Insulindosis um circa zehn Prozent zu steigern.
  • Kontaktieren Sie unbedingt Ihren behandelnden Arzt, wenn Sie neben dem Diabetes auch noch eine weitere Erkrankung haben. Besonders ist dies wichtig, wenn Sie über keine Erfahrung mit Fieber und dessen Effekt auf Ihren Blutzuckerspiegel verfügen. Eventuell kann der Blutzuckerspiegel im Krankheitsfall auch nicht mehr ausschließlich mit oralen Antidiabetika eingestellt werden, sondern es muss zusätzlich Insulin gespritzt werden, damit es zu keiner Entgleisung des Zuckerstoffwechsels kommt. Auch bei dieser Therapieumstellung sollten Sie Ihren Arzt zu Rate ziehen.
  • Bei fiebrigen Erkrankungen gilt die Faustregel, pro 1°C ansteigende Körpertemperatur sollte man eine 25 Prozent höhere Insulindosis spritzen. Um die richtige Insulindosis zu injizieren, muss aber auch bedacht werden, dass bei Krankheit der Appetit reduziert ist und so auch nicht so viele Kohlenhydrate aufgenommen werden und weniger Zucker abgebaut werden muss. Die benötigte Insulinmenge reduziert sich daher. Die Insulindosis muss sorgfältig abgewogen, der Blutzuckerspiegel regelmäßig geprüft werden.
  • Die Annahme, dass Diabetiker bei Durchfall bzw. Erbrechen kein Insulin benötigen, weil sie sowieso keine Kohlenhydrate aufnehmen, ist ein Irrtum. Ungefähr die Hälfte des Insulins wird gespritzt, um den körpereigene Zuckerproduktion zu regeln. Außerdem müssen dem Körper weiterhin Nährstoffe zugeführt werden, im Notfall sogar über zuckerhaltige Getränke, wie mit Traubenzucker gesüßtem Tee, Fruchtsäfte oder normal gesüßtem Cola. Die Insulininjektionen dürfen nicht einfach abgesetzt werden. Eine den Umständen nicht angepasste, weiterhin beibehaltene Insulindosis kann jedoch zu Unterzucker führen. Blutzuckermessungen müssen daher alle zwei bis drei Stunden erfolgen. Die richtige (verminderte) Insulindosis sollte mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.
  • Zögern Sie auf keinen Fall sofort Ihren Arzt zu informieren, wenn Sie die Blutzuckerwerte nicht mehr in den Griff bekommen. Dies gilt auch bei leichten Erkrankungen.

Diabetes Übersicht