Schwiegereltern

Wo mehrere Menschen zusammen leben, gibt es immer Probleme. Besonders dann wenn mehrere Generationen unter einem Dach wohnen, kann das für den angeheirateten Ehepartner schnell zu Last werden. Dieser muss sich nicht nur an das neue Leben mit seinem Partner einstellen, er muss sich an dessen Eltern auch anpassen. Aber auch, wenn das Paar nicht bei den Eltern wohnt, kommt es oft zu Unstimmigkeiten. Eltern klammern sich häufig fest an ihrer Tochter oder ihrem Sohn.

Sie können ihr Kind nicht loslassen. Oft sind sie eifersüchtig dem Lebenspartner des Kindes gegenüber. Sie haben Angst, ihr Kind an seinen Partner abzugeben und es dadurch zu verlieren. Dies ist besonders dann problematisch, wenn das Kind bislang der einzige Lebensinhalt der Eltern war.

Die heutigen Schwiegereltern sind jedoch modern, sie fühlen häufig selbst ein erfülltes Leben und durch die modernen Kommunikationstechniken müssen sie nicht sofort in der Wohnung oder Haus auftauchen um zu erfahren, wie es ihrem Kind geht. Sie können ihre Kinder per Telefon oder E-Mail schnell erreichen. Die Probleme fangen jedoch an, wenn die Eltern sich mit ihren vielleicht wohlgemeinten, aber trotzdem ungebetenen Ratschlägen in die Beziehung ihrer Kinder einmischen. Dies über einen längeren Zeitraum zu ertragen braucht man gute Nerven.

Aber auch die Kinder müssen die enge Bindung zu ihren Eltern loslassen können. Kinder, die dieses bereits vor ihrer eigenen Ehe getan haben und ausgezogen sind, haben einen großen Schritt in diese Richtung getan. Wenn das Paar bereits in einer gemeinsamen Wohnung lebt, der eine Partner aber abends noch schnell zu seinen Eltern zum Essen vorbei fährt, bevor er zu seinem Partner nach Hause fährt, hat er sich noch nicht vom Elternhaus gelöst. Der andere Partner, der in der Regel darunter leidet, muss mit seinem Lebensgefährten darüber reden. Ebenfalls, wenn die elterliche Nähe seines Partners ihm „zu viel wird“. Die Schwiegereltern kann man sich zwar nicht aussuchen, aber mit ein paar Tipps kann die Beziehung zu diesen verbessert werden.

Es empfiehlt sich gleich nach der Eheschließung die Spielregeln des Zusammenlebens festzulegen. Später wird es schwerer fallen, diese nochmals zu ändern. Außerdem werden die Schwiegereltern nicht jünger, ältere Leute ändern sich tendenziell nicht mehr so leicht. Die Eltern müssen die Privatsphäre des Paares respektieren. Die Eltern sollten sich nicht wie Rivalen gegenüber dem Partner ihres Kindes benehmen, wobei sie sich um die alleinige Aufmerksamkeit ihres Kindes bemühen. Die eigene Ehe sollte in Priorität vor der Beziehung zu den Eltern stehen. Wer von den Eltern größere finanzielle Unterstützung entgegen nimmt, muss auch mit einer Abhängigkeit rechnen. Das Kauf eines Hauses, Wohnung oder Autos kann die Machtposition der Eltern zementieren. Aber ebenso häufiges Babysitten oder Haushaltshilfe tragen zu einem erhöhten Mitspracherecht bei.

Probleme gibt es fast in jeder Beziehung. Diese sollten jedoch zuerst mit dem Partner geklärt werden, bevor man sich an seine Eltern wendet. Aber auf keinen Fall sollte man den Partner vor den Eltern schlecht machen. Die eigenen Eltern können die Probleme nur schwer wirklich objektiv betrachten.

Ist die Beziehung zu den Schwiegereltern irreparabel, empfiehlt es sich auf Distanz zu gehen. Seinem Partner sollte man jedoch den Kontakt zu seinen Eltern nie verbieten. Ebenso darf die Oma-Opa-Enkelkind-Beziehung nicht unter den Unstimmigkeiten zwischen Eltern und Großeltern leiden. Die Großeltern-Enkelkinder-Beziehung ist etwas Besonderes, die Enkel dürfen wegen den Streitigkeiten nicht dieser Erfahrung beraubt werden.