Bauchdeckenstraffung

Die Badesaison kann jedes Jahr eine Qual für Leute mit einem unschönen Bauch bedeuten. Die Ursache einer erschlafften und faltigen Bauchdecke können Diäten oder ausgetragene Schwangerschaften sein. Bei einer Schwangerschaft wird die Bauchdeckenhaut durch die Schwangerschaftshormone gelockert und gedehnt. Deswegen kann die Rückbildungsgymnastik den Bauch oft nicht in die Form vor der Geburt bringen. Hier kann eine Bauchdeckenstraffung (Abdominoplastik) die Lösung sein.

Für Frauen, die noch weitere Schwangerschaften planen, ist es sinnvoll mit einer Bauchdeckenstraffung nach den Geburten zu warten, da sich der Bauch während der Schwangerschaft noch einmal dehnt. Eine Bauchdeckenstraffung sollte frühestens sechs Monate nach der Entbindung durchgeführt werden.

Außerdem sollten die Frauen nach dem Abstillen einige Monate warten, bis sich der Hormonhaushalt wieder stabilisiert hat. Eine Bauchdeckenstraffung ist nur bei gutem Gesundheitszustand zu empfehlen. Bei einem geschwächten Immunsystem (wie z.B. bei Diabetes) ist von einem Eingriff abgeraten. Außerdem muss sich der Patient im Klarem sein, dass nach der Operation zunächst eine große Narbe sichtbar bleibt, die erst mit der Zeit verblasst.

Der Eingriff erfolgt in der Regel in Vollnarkose und dauert etwa anderthalb bis drei Stunden. Die Bauchdeckenstraffung ist kein kleiner Eingriff. Daher müssen für die Operation ein Klinikaufenthalt von 3 bis 4 Tagen und anschließend zwei Wochen Ruhe eingeplant werden.

Eine Bauchdeckenstraffung wird durchgeführt, wenn der unfangreiche Haut- und Weichteilüberschuss weder durch Diäten noch mit Training korrigiert werden kann. In diesem Falle hilft auch eine Fettabsaugung nicht mehr weiter. Störende Fettpolsterchen werden durch Fettabsaugung beseitigt, wenn aber der Bauch eine Übergröße mit gefalteter Haut erreicht hat, ist nach einer erfolgreichen Diät die Bauchdeckenstraffung die Lösung. Ein Fett- und Hautüberschuss unterhalb des Nabels kann mit einer Mini-Bauchdeckenstraffung korrigiert werden.

Ist noch eine Gewichtsabnahme geplant, sollte die Bauchdeckenstraffung erst durchgeführt werden, wenn die Patienten ihr Wunschgewicht erreicht haben. Bei der Fettabsaugung wird ausschließlich Fett abgesaugt. Dadurch wird auch eine gewisse Hautstraffung erreicht. Allerdings ist eine Bauchstraffung mit der Entfernung von Haut und Fett intensiver.

Größere Fettdepots und erschlafftes Gewebe werden aus der vorderen Bauchregion entfernt. Außerdem kann auch die Muskulatur der Bauchwand gestrafft werden. Welche Methode bei der Operation angewendet wird, sollte mit dem Chirurgen in einem individuellen Beratungsgespräch vor dem Eingriff geklärt werden. Von einer gleichzeitigen Durchführung einer Fettabsaugung und Bauchdeckenstraffung ist allerdings dringend abzuraten. Die zwei Operationen zusammen würden zu einer schlechteren Durchblutung der Haut führen. Bei diesen 4 bis 6 Stunden erfordernden Großeingriff könnten andere Komplikationen, wie Kreislaufprobleme oder Thrombosen auftreten.

Bei der Bauchstraffung ist die Schnittführung relativ lang und verläuft vom einen Beckenknochen zum anderen knapp über der Schambehaarung. Sie wird vor der Operation aufgezeichnet und verläuft so, dass sie vollständig von der Bademode bedeckt werden kann. Es folgt der obere kleinere kreisförmige Schnitt, der den Nabel vom umliegenden Gewebe befreit. Anschließend kann die gesamte Bauchdeckenhaut von den Bauchmuskeln abgehoben werden. Die Bauchmuskeln werden in der Mitte angenähert, gestrafft und genäht.

Dadurch wird die Bauchdecke gestärkt und die Taille verschmälert. Die überschüssige Haut wird entfernt, der Nabel an die ursprüngliche Position eingesetzt und die Wunde verschlossen. Das Blut und Wundsekret können über dünne Drainageschläuche in den ersten 12 bis 24 Stunden abfließen. Bei einer Mini-Bauchdeckenstraffung ist der Schnitt wesentlich kleiner.

Nach der Operation sollte etwa 6 Wochen lang Kompressionsunterwäsche getragen werden. Sport und schwere körperliche Tätigkeiten, insbesondere Heben schwerer Gegenstände muss in dieser Zeit vermieden werden. Auf Sonnenbestrahlung und Solariumsbesuche sollte einige Monate nach der Operation verzichtet werden.

Ein Taubheitsgefühl nach der Operation kann bis zu einem Jahr andauern. Ebenso können Rötungen bis zu einem Jahr anhalten, werden aber zunehmend blasser. Ein endgültiges Ergebnis kann erst nach ca. einem Jahr festgestellt werden.