Die Ursachen des Morbus Sudeck sind noch nicht völlig geklärt. Es kommt zu einer Vielzahl von Symptomen, die individuell unterschiedlich ausgeprägt sind. Folgende Punkte bieten einen Erklärungsansatz für die Erkrankungszeichen:
- Sympathisch unterhaltener Schmerz: Normalerweise agieren das schmerzleitende und sympathische Nervensystem völlig unabhängig voneinander. Bei einem Morbus Sudeck ändert sich die Situation. Die Stimulation des sympathischen Grenzstrangs bewirkt die Aktivierung schmerzleitender Nervenzellen.
- Zentrales Nervensystem: Die Lähmungen aller Muskeln an den betroffenen Extremitäten lassen sich nicht auf die Schädigung von peripheren Nerven zurückführen, sondern haben ihren Ursprung im Zentralen Nervensystem (verminderte Aktivität zentraler Motoneurone).
- Gestörte Temperaturregulation: Die Körpertemperatur wird beim gesunden Menschen normalerweise zentral gesteuert. Beim Morbus Sudeck findet die erhöhte Schweißsekretion und Weitstellung der Gefäße auch einseitig statt. Dies deutet auf eine gestörte zentrale Thermoregulation hin.
- Nervenentzündungen: Lokale Nervenentzündungen spielen bei den akuten Schwellungen (Ödem) und dem typischen Schmerz eine gewisse Rolle.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 12.07.2007
– Das komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS)