Symptome Migräne bei Kinder

Mitunter vergeht längere Zeit, bis bei Kindern die Diagnose Migräne gestellt werden kann. Dies liegt daran, dass sich die Krankheitssymptome anders äußern als bei Erwachsenen.

 

Im Gegensatz zu ihnen haben Kinder auch beidseitige Kopfschmerzattacken, die kürzer anhalten als bei Erwachsenen. Meist sind es nur wenige Stunden. Die Kopfschmerzen sind auch nicht so stark wie bei Erwachsenen, vielmehr stehen vegetative Symptome, wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen im Vordergrund. Bei manchen Kindern tritt die Erkrankung nur in Form von Schwindelattacken (so genannter benigner paroxysmaler Schwindel) in Kombination mit Übelkeit zu Tage. Die Kopfschmerzen fehlen gänzlich.

 

Eine Vorstufe der Migräne kündigt sich bei Kindern auch völlig ohne Kopfschmerzen an. Die Kinder sehen oft nur für wenige Minuten alles im Kleinformat. Dann wächst die Umgebung wieder auf Normalgröße an. Dieses Phänomen wird Alice-im-Wunderland-Syndrom genannt. Später entwickeln die Kinder dann oft die typischen Migräneschmerzen.

 

Die so genannten Aurasymptome, die bei manchen Menschen die Migräneattacken begleiten, sind bei Kindern und Erwachsenen ähnlich. Dazu zählen visuelle Phänomene, wie das Sehen von Lichtblitzen oder Farb- und Formabweichungen, Sprachstörungen oder das Riechen von merkwürdigen Dingen („verbranntes Fleisch“). Dieses abnorme Geruchsempfinden kann von der Umgebung oft nicht nachvollzogen werden kann. Weitere Aurasymptome können Taubheitsgefühl und Lähmungen sein.

 

Aufgrund des Verhaltens der Kinder kann auch oft auf eine Migräneattacke geschlossen werden. So hören die Kinder plötzlich auf zu spielen, werden blass oder quengelig. Sie ziehen sich in ein ruhiges Zimmer zurück oder möchten sich hinlegen. Schulkinder können sich oft nicht mehr konzentrieren.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 22.04.2007

 

Kopfschmerz bei Kindern: Nur schwer fest zu stellen