Facettensyndrom Diagnose

Zunächst wird in einem Arzt-Patienten-Gespräch nach auslösenden Tätigkeiten gefragt (besondere berufliche Belastung, sportliche Betätigung, Alltagsbelastungen). Bei der körperlichen Untersuchung achtet der behandelnde Arzt auf die Körperhaltung, die Beweglichkeit der einzelnen Wirbelsäulenabschnitte und Funktionseinschränkungen. Häufig kann er auch starke Muskelverspannungen feststellen. Weitere wichtige Hinweise liefern Druckschmerzen über den Wirbelgelenken (Federungsschmerz) oder eine Schmerzverstärkung beim Zurücklehnen.

 

Im Rahmen der neurologischen Untersuchung wird nach krankhaften Reflexen, Gefühlsstörungen und Muskelschwächen gesucht. Jedoch sind neurologische Ausfälle beim Facettensyndrom meist nicht zu finden.

 

Mit Hilfe bildgebender Verfahren kann die Diagnose erhärtet werden. Zunächst wird die Wirbelsäule daher geröntgt. Allerdings kann mit dieser Basisdiagnostik nicht festgestellt werden, inwieweit die geschädigten Wirbelgelenke zu Beeinträchtigungen an den umliegenden Nervenstrukturen führen.

 

Für genauere Aussagen wird daher im Einzelfall das CT (Computertomographie) zur exakten Beurteilung von knöchernen Strukturen herangezogen. Das MRT (Magnetresonanztomographie) dient zur optimalen Darstellung von Weichteilstrukturen (Nervenwurzeln, Bändern, Bandscheiben).

 

Aber selbst wenn durch diese Verfahren Veränderungen an den Facettengelenken festgestellt wurden, heißt das nicht, dass diese auch die Ursache der Schmerzen sind. In bestimmten Fällen greift man daher zur so genannten diagnostischen Facetteninjektion, dass heißt, unter Röntgen- oder CT-Kontrolle werden schmerzstillende oder reizende Substanzen in die verdächtigen Wirbelgelenke eingebracht. Besteht danach für eine gewisse Zeit Schmerzfreiheit bzw. tritt eine Verstärkung des Schmerzes auf, so ist die Diagnose eindeutig.

 

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 28.06.2007