Konventionelle offene Operation Bandscheibenvorfall

Konventionelle offene Operation Informationen

Diese Methode wird angewendet bei komplizierten Bandscheibenvorfällen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn der Vorfall schon länger (Sequesterbildung) besteht oder mehrere Etagen betroffen sind. In diesem Fall ist ein breiteres Operationsfeld nötig, das dem Operateur einen umfangreicheren Einblick ermöglicht. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose in Bauchlage.

Je nach Höhe des Bandscheibenvorfalls trennt der Chirurg die Muskeln auf einer oder beiden Seiten der Dornfortsätze ab und legt einen Spalt zwischen den Wirbelbögen frei. Er schneidet das gelbe Band (Ligamentum flavum), welches die Wirbelbögen verbindet, teilweise aus oder hält es zurück. Der Wirbelkanal ist somit eröffnet und der Bandscheibenvorfall wird sichtbar. Bisweilen wird noch der untere und obere Wirbelbogen in möglichst minimalem Ausmaße abgetragen (offene Fensterung).

Sodann entfernt der Chirurg das prolabierte (=vorgefallene) Gewebe oder den Sequester. Auffällig degenerierte weiche Gewebeanteile werden ebenso wegoperiert, um erneuten Vorfällen möglichst vorzubeugen. Die Genesung nach einer offenen Operation dauert zwangsläufig länger. Ein weiterer Nachteil dieser Methode kann die Bildung von Narbengewebe sein, welches bei jeder Operation auftritt.

Problematisch wird es, wenn dieses Gewebe wuchert und seinerseits wieder auf Nervenstrukturen drückt und somit Schmerzen auslöst. Man spricht in diesem Zusammenhang vom so genannten Postnukleotomiesyndrom. Es kann nur selten mit chirurgischen Maßnahmen beseitigt werden. Als Erfolg versprechende konservative Therapie wird die progressive Muskelentspannung angesehen.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 28.06.2007

Informationen über die konventionelle offene Bandscheibenoperation
Die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson